Stiftungsinschrift des C. Vibius Salutaris vom südlichen Analemma (104 n. Chr.):
R. Heberdey/G. Niemann/W.Wilberg, Das Theater. Forschungen in Ephesos II (Wien 1912) 127 ff. Nr. 27; 188-198.
H. Wankel, Die Inschriften von Ephesos Ia (Bonn 1979) Nr. 27 mit deutscher Übersetzung:

„In der Prytanie des Tib. Cl. Antipater Iulianus am 6. Poseideon. Beschluß des Rates und des kaisertreuen, mit der Neokorie geehrten Volkes. Worüber Tib. Cl. (Iulianus), Sohn des Tib. Cl. Alexander, (aus der Tribus Quirina), ein Patriot und kaisertreu, (ehrbar) und fromm, (Schreiber) des Volkes zum zweiten Mal, und die kaisertreuen Strategen der Stadt referiert haben: (8) Männer, deren Ehrgeiz darauf gerichtet ist, für die (Stadt) etwas zu tun, und die in (allem) die Anhänglichkeit echter Bürger (zeigen, sollen) dafür auch entsprechende (Ehren erhalten); so kommen einerseits diejenigen, die (der Stadt bereits) Gutes getan haben, in den Genuß (dieser Ehren) und winken diese Ehren andererseits als Preis allen, die in einen Wettbewerb um (ähnliche Ziele) eintreten wollen; (12) (zudem) gehört es sich, daß Männer, die bestrebt waren, die größte Göttin, Artemis, (zu ehren, von der) allen die schönsten Gaben zuteil werden, in der Stadt (zu Ruhm kommen). (14) (C.) Vibius Salutaris, ein Mann aus dem Ritterstand, durch seine Familie und seinen persönlichen Wert ausgezeichnet, von unserem Herrn und Kaiser mit militärischen Kommandos und Prokuratorstellen geehrt, Bürger unserer Stadt und Mitglied des Ratskollegiums, schon vom Vater her von guter Art, hat, um die ihm von der Tyche gewährten großen Erfolge durch den Adel seiner Gesinnung zu krönen, (bereits früher) mit einer vom Ehrgeiz getragenen frommen Verehrung für unsere Herrin (d.h. Artemis) sich in vielfältiger Weise um den Dienst an ihr bemüht und mit großherzigen Weihungen die Stadt in jeder Hinsicht geehrt; (22) dazu ist er (jetzt) vor der Volksversammlung (aufgetreten) und hat versprochen, (neun) Statuenkopien (d.h. der Artemis) zu (stiften), eine aus Gold, zum Teil auch aus vergoldetem Silber bestehend, die übrigen acht Statuenkopien (aus Silber), ferner zwanzig Statuen aus Silber, (und zwar einmal fünf), von unserem Herrn, dem Imperator Nerva Traianus (Caesar) Augustus Germanicus (Dacicus), von seiner ehrwürdigsten (Gattin) Plotina, von dem ehrwürdigen (Senat), dem römischen (Ritterstand) und dem Populus Romanus, (sodann fünfzehn weitere) Statuen mit der Darstellung (der Stadt) der Ephesier, des Demos, (der sechs Phylen), des Rates, der Gerusie, der Ephebie ... (48) (Sie sollen von den Wächtern, unter Begleitung und Fürsorge) zweier Neopoioi (und eines Stabträgers hin- und) zurück(gebracht werden - d.h. ins Theater und zurück ins Heiligtum der Artemis); die Epheben übernehmen sie (und geleiten sie) vom (Magnesischen Tor zum Theater) und vom Theater (zurück auf) dieselbe (Weise); und zur Zeit des Neumondopfers des archieratischen Jahres (d.h. am 1. Januar - und während) der feierlichen und regulären (zwölf) monatlichen Volksversammlungen und (an den Festen) der Augusteen (und der So)terien (und der) pentaeterischen ... (62) (Das von ihm dem Rat und der Gerusie der Ephesier) und den Bürgern (und) den Epheben (und den Paides) gestiftete (Geld versprach er selbst ... anzulegen) und 9% Zinsen zu zahlen, die (jedes) Jahr entsprechend seiner Stiftung verteilt werden sollen (am Geburtstag) der Göttin, dem 6. Thargelion; (70) er war damit einverstanden, daß (entweder) er oder (seine) Erben der Stadt das gestiftete Geld bei Bedarf auszahlen würden, wobei der Vorstand der jeweiligen (damit bedachten) juristischen Person es in Empfang nehmen solle. (73) Uber (das) alles hat er (privat) eine Stiftung vorgelegt und darum gebeten, daß sie auch durch einen Beschluß (des Rates und des Volkes) bestätigt werden möge; (und nun) haben (die Leiter) der Provinz, (der vir clarissimus) und Wohltäter Aquillius (Proculus), der Prokonsul, und Afranius Flavianus, (der legatus) pro praetore, mit unübertroffener (Freundlichkeit und) Zuneigung, da sie die großzügige Gesinnung des Mannes erkannt hatten, so als seien sie selbst echte Mitbürger von uns, (entsprechend dem, was sie) ihm (mündlich geantwortet) und in Schreiben beifällig mitgeteilt hatten, Anweisung gegeben, mit (ihrer Erlaubnis) einen Antrag auf einen Beschluß über seine (Stiftungen) einzubringen: (84) Es möge beschlossen werden, C. Vibius (Salutaris, einen Mann), der Ehrfurcht hat vor (den Göttern) und Ehrgeiz, etwas für (die Stadt) zu tun, mit den größten Auszeichnungen zu ehren und mit der Errichtung (von Statuen) im Heiligtum der Artemis (und an den) hervorragenden Plätzen der Stadt und ihn auch mit der Ehrung durch einen goldenen Kranz in den Volksversammlungen auszurufen, (als einen Mann, der bemüht ist) und der Artemis ergeben; (90) für die erwähnten geweihten (Bilder) sorgen und ihre (offizielle? Überführung vom) Heiligtum in das Theater und vom Theater zurück zum (Heiligtum) der Artemis (gemäß der Stiftung) veranlassen sollen alljährlich (zwei von den Neopoioi und ein Stabträger) und die (Wächter) ... (104) der Tempel der Artemis ... (106) Seine (Stiftung) soll gültig sein, (unveränderlich, unauflöslich, unumstößlich) für (alle Zeit. Wenn aber ein Privatmann) oder ein Beamter einen Antrag zur Abstimmung stellt, der (gegen diese Stiftung, die noch durch) Volksbeschluß zu ratifizieren ist, (verstößt) oder (etwas ändert, so soll alles, was gegen die Stiftung verstößt, null und nichtig sein), und wer (etwas derartiges) tut (oder beantragt), soll für den Schmuck (der Herrin Artemis) 25 000 Denare (zahlen und an den Fiskus) unseres Herrn und Kaisers (weitere) 25 000 Denare, (so wie die ehrenwerten Statthalter Aquillius) Proculus, (der Prokonsul, und Afranius Flavianus, der legatus pro praetore, durch Schreiben) die (erwähnte Buße festgesetz haben); (117) (und damit seine) großzügige Gesinnung (gegenüber der Stadt und seine Ehrfurcht vor der Göttin) bekannt (werden, soll die von ihm) verfügte (und durch diesen Beschluß des Rates und des Volkes ratifizierte) Stiftung aufgezeichnet werden ... im Theater (an der) Marmor(wand) von dessen (südlicher Parodos), wo immer (er selbst will, und im Artem)ision an einem geeigneten Platz, (wegen) seiner Freigebigkeit und seiner (edlen Haltung); und was den Fortbestand des von ihm gestifteten Kapitals betrifft, so versprach er dem Rat und der Gerusie (und den Bürgern und Epheben), es selbst gemäß (der Stiftung) ... anzulegen ... (132) (Der Rat und das) mit der Neokorie geehrte, kaisertreue Volk (mögen dies beschließen, wie es in dem Antrag steht).
(134) (Im Konsulat) des Öffnet externen Link in neuem FensterSex. (Attius) Suburanus, (als er zum zweitenmal Konsul war), und des (M. Asinius) Marcellus (am ... Januar; in der Prytanie des Tib. Cl. Antipater Iulianus am ... Poseideon). (139) C. (Vibius Salutaris, Sohn des C., aus der Tribus Oufentina, legt dem kaisertreuen Rat und dem kaisertreuen, mit der Neokorie geehrten Volk) der Ephesier (eine Stiftung vor; diese betrifft das, was er zu) den unten (folgenden Bedingungen der größten Göttin, der ephesischen) Artemis, (und dem kaisertreuen, mit der Neokorie geehrten Volk der Ephesier und) dem (kaisertreuen Rat) der Ephesier (und der kaisertreuen Gerusie der Ephesier und den sechs Phylen der Ephesier und den ephesischen Epheben jedes Jahres und den Festrednern und den Hymnoden und den Neopoioi und den Stabträgern und den jeweiligen Paides der Ephesier und Paidonomen gestiftet hat, nämlich neun Statuenkopien der Göttin, eine aus Gold, die übrigen aus Silber, und zwanzig silberne Statuen und 20 000 Denare), (150) (unter der Bedingung, daß eine silberne Statue unseres Herrn, des Imperators Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus Dacicus, mit einem Gewicht von ... Pfund) und drei Unzen und eine (silberne) Statue (der Plotina Augusta) mit einem Gewicht von drei Pfund im Haus des Stifters Salutaris (selbst) verehrt und gewartet werden und daß nach dem (Tod) des Salutaris von seinen Erben die erwähnten Statuen (mit dem) angegebenen Gewicht dem Schreiber der Ephesier übergeben werden, damit sie während der Volksversammlungen oberhalb des Blocks (d.h. im  Theater ), in dem der Rat sitzt, (zusammen mit der) goldenen Artemis und den anderen Statuen aufgestellt werden: (158) Eine goldene Artemis (mit einem Gewicht) von drei Pfund und die zwei silbernen Hirsche neben ihr und alles übrige (vergoldet), mit einem Gewicht von zwei Pfund, zehn Unzen und fünf Skrupel, und eine (silberne Statue) des ehrwürdigen Senats mit einem Gewicht von vier Pfund, zwei Unzen und eine (silberne Statue) des kaisertreuen und edlen Rates der Ephesier (mit einem Gewicht von) vier (Pfund) und neun Skrupel, diese alle gewidmet der Artemis (und dem) kaisertreuen Rat der Ephesier. (164) Ebenso eine silberne Artemis (mit einer Fackel) mit einem Gewicht von sieben Pfund und eine silberne Statue des Populus Romanus (mit einem Gewicht von ... Pfund) und eine silberne Statue der kaisertreuen Gerusie mit einem Gewicht von ... Pfund, (diese alle) geweiht der Artemis und der Gerusie der Ephesier. (168) Ebenso eine weitere silberne Artemis mit einer Fackel, (ähnlich) der in der Exedra der Epheben stehenden, mit einem Gewicht von sieben Pfund, fünf Unzen und ... Skrupel und eine silberne Statue des (römischen) Ritterstandes mit einem Gewicht von drei Pfund, einer halben Unze und drei Skrupel und eine weitere silberne Statue, nämlich der Ephebie, (mit einem Gewicht von ... Pfund), diese alle geweiht der Artemis und den Epheben jedes Jahres. (173) (Ebenso eine weitere silberne Artemis mit einer Fackel, dazu mit ei-ner) Schale (in der Hand), mit einem Gewicht (von ... Pfund, ... Unzen und ... Skrupel und eine silberne Statue des göttlichen) Augustus (mit einem Gewicht von ... Pfund, ... Unzen und ... Skrupel und eine silberne Statue der Phyle) Sebaste (mit einem Gewicht von ... Pfund, diese alle geweiht der Artemis und den) jeweiligen (Bürgern der Phyle Sebaste). (177) (Ebenso eine weitere silberne Artemis ... mit einem Gewicht von ... Pfund und eine silberne Statue des kaisertreuen Demos der Ephesier mit einem Gewicht von ... Pfund und eine silberne Statue der Phyle der Ephesier mit einem Gewicht von ... Pfund, diese alle geweiht der Artemis und den) jeweiligen (Bürgern der Phyle der Ephesier). (182) (Ebenso eine weitere) silberne (Artemis mit ... ) in der Hand (mit einem Gewicht von ... Pfund und) neun (Unzen) und (eine silberne Statue ... mit einem Gewicht von ... Pfund) und (eine silberne Statue der Phyle der Karenaier mit einem Gewicht von ... Pfund, ... Unzen und) drei (Skrupel), diese (alle geweiht der Artemis und den jeweiligen) Bürgern (der Phyle der Karenaier). (186) (Ebenso eine weitere silberne Artemis) mit einer Fackel ... (mit einem Gewicht von ... Pfund und eine silberne Statue des Lysimachos mit einem Gewicht von ... Pfund und) drei Skrupel und eine (silberne) Statue (der Phyle der Teier) mit einem Gewicht (von ... Pfund, diese alle geweiht) der Artemis (und den jeweiligen) Bürgern (der Phyle der Teier). (189) Ebenso eine weitere (silberne) Artemis mit ... (mit einem Gewicht von ... Pfund), drei (Unzen) und einem halben Skrupel (und eine) silberne (Statue des Euonymos mit einem Gewicht von ... Pfund und eine silberne Statue) der Phyle der Euonymoi (mit einem Gewicht von) drei (Pfund), einer halben Unze (und ... Skrupel, diese alle) geweiht (der Artemis und den jeweiligen Bürgern) der Phyle (der Euonymoi). (194) (Ebenso eine weitere silberne Artemis mit einer Fackel) ... (Ka)stalia (?) ... (mit einem Gewicht von ... Pfund und ... Unzen und eine silberne Statue des Pion mit einem Gewicht von ... Pfund und eine silberne) Statue (der Phyle der Bembinaier mit einem Gewicht von ... Pfund, diese alle geweiht der Artemis und den jeweiligen Bürgern der Phyle der Bembinaier). (198) (Die neun Statuenkopien) der Göttin (und die zwanzig Statuen wurden mit dem genannten Gewicht Eumenes), dem Sohn des Eumenes und Enkel des Theophilos), der (auch Stratege der Stadt der Ephesier ist), durch den Waagemeister (Hermias), einen Sklaven der (Artemis, übergeben; Mitempfänger war Musaios), ein Sklave (der Artemis), der Betreuer (der Deposita). (202) (Die genannten) Statuenkopien (sollen) während (jeder regulären) Volksversammlung (und zur Zeit des) Neumond(opfers) des  archieratischen (Jahres -   d.h. am  1. Januar  - ) im (Theater) von den ... (auf den nach Blocks verteilten) und mit einer Aufschrift versehenen neun Basen (in Dreiergruppen aufgestellt werden, entsprechend der) Weihung (auf) den Basen (und in der Stiftung), nämlich für Rat, Gerusie, Ephebie und (die jeweilige) Phyle; (nach dem) Ende (der Volksversammlungen sollen die Statuenkopien und die Statuen) wieder zurückgebracht (werden in das Heiligtum) der Artemis und (von den Wächtern, unter Begleitung und Fürsorge zweier) Neopoioi (und eines Stabträgers, dem Musalos, einem Sklaven der Artemis, dem Betreuer der Deposita, übergeben werden; die Epheben übernehmen und begleiten sie vom Magnesischen Tor in das Theater und vom Theater bis zum Koressischen Tor mit) aller (Feierlichkeit; ebenso soll es auch an allen gymnischen) Agonen (geschehen und an anderen Tagen, falls Rat und Volk solche noch bestimmen). (214) Niemand aber darf (die Statuenkopien der Göttin) oder die Statuen (einer anderen Verwendung zuführen) und etwa (umbenennen oder einschmelzen oder auf) irgendeine (andere) Weise beschädigen; (wer etwas Derartiges tut), soll sich wegen Tempelraub und Asebie (verantworten), und unbeschadet dessen (soll) das Gewicht bei den genannten Statuenkopien (und Statuen geprüft und als gleich geblieben, nämlich) einhundertelf (Pfund, nachgewiesen werden); das Recht und die Pflicht zur Strafverfolgung hat in diesen Dingen der (bzw. ein) ... (220) Von den 20 000 (Denaren), die Salutaris gestiftet hat, wird er 9% Zinsen auszahlen, jährlich eine Summe von 1.800 Denaren; davon wird er dem Schreiber des Rates 450 Denare geben, damit er sie im Heiligtum, und zwar im Pronaos, am Geburtstag der größten Göttin, Artemis, am 6. Thargelion, unter die Ratsmitglieder verteilt; die Verteilung wird (bereits) am 5. vorgenommen; jeder Anwesende bekommt 1 Denar, und der für die Verteilung Verantwortliche (hat: nicht) das Recht, einem Abwesenden etwas zu geben; andernfalls soll er für jede nicht anwesende Person, die etwas bekommen hat, (eine Buße von ... Denaren) an den Rat zahlen; (wenn aber der Wechselkurs besser) wird, (so daß man auf eine größere Personenzahl gehen kann, darf  er) auch... (231) Ebenso (wird er dem) Schreiber (des Synhedrions), der Gerusie (in jedem Jahr von den genannten) Zinsen (382) Denare (und 9 Asse geben, damit er sie) am Geburtstag der Göttin (unter die Mitglieder des Synhedrions verlost), für dreihundertneun Personen (je 1 Denar; wenn aber der Wechselkurs besser ist), so daß man auf eine größere Personenzahl (gehen kann, wird er eine größere Zahl das Los ziehen lassen), wobei jeder der Gewinner (1 Denar bekommt); es sollen (auch den ..., die im Haus des) Salutaris, (des Stifters, kultische Aufgaben erfüllen, ... Denare zur Verteilung gegeben werden und) den früheren Asiarchen, die (sich registrieren ließen, ... Denare zur Verlosung), jeweils 11 (Denare), womit (sie das für das Opfer Nötige kaufen); die Verlosung findet (am 5. - d.h. Thargelion -) statt, (und) der Schreiber der (Gerusie hat nicht) das Recht, nach (dem Tod des Salutaris) die Verteilung oder Registrierung (auszusetzen); andernfalls soll er (die in der Stiftung festgesetzte) Buße zahlen. (246) Ebenso (wird) er von den genannten (Zinsen in jedem Jahr auch den sechs) Phylarchen (je 125 Denare geben), damit sie die genannte (Stiftung der) Göttin an jeweils (zweihundertfünfzig) Personen aus (jeder) Phyle verlosen, wobei die Gewinner (jeweils) 9 Asse bekommen; (wenn der) Wechselkurs (aber besser geworden ist, können) von (den Phylarchen auch andere) Bürger an der Verlosung beteiligt werden. (253) (Ebenso wird er von den genannten) Zinsen in jedem Jahr (dem Ephebarchen 126 Denare geben, damit) er sie (am Geburtstag) der Artemis (an zweihundertfünfzig der Epheben dieses Jahres) verlost, (wobei) die Gewinner (jeweils 9 Asse bekommen); der Ephebarch (soll) außerdem (1 Denar bekommen). (258) (Ebenso wird er von) den genannten (Zinsen) in jedem Jahr (auch dem Archiereus von Asien im) gemeinsamen Tempel (Asiens in Ephesos 24 Denare und 13.112 Asse geben, damit er sie am Geburtstag der) Göttin (unter die Festredner im Heiligtum) der Artemis (verlost, wobei jeder, der sich bei ihm) registrieren ließ (und gewinnt, 2 Denare und 13.112 Asse) bekommt; die Registrierung findet (am 5. - d.h. Thargelion -) statt. (265) (Ebenso wird er) von den genannten (Zinsen in jedem Jahr) der Priesterin der Artemis (und den Hymnoden der Göttin am Geburtstag) der Artemis (18 Denare) zur (Verteilung geben). (268) (Ebenso wird er) von den genannten (Zinsen bei jeder regulären) Volksversammlung den zwei Neopoioi (und dem einen Stabträger 4.112 Asse geben, damit die Statuenkopien der) Göttin und die Statuen aus dem Pronaos (in das Theater gebracht) und (aus dem Theater) am selben Tag (wieder unter Begleitung durch die Wächter) in den Pronaos gebracht werden. (273) (Ebenso wird er) von den genannten (Zinsen in jedem Jahr) auch den Paidonomen (15 Denare und 13.112 Asse geben, damit sie diese) am Geburtstag der Göttin unter neunundvierzig (aus allen Paldes) verlosen, wobei (die Gewinner) an (diesem) Tag im Heiligtum der Artemis (je 4.112 Asse) bekommen, die Paidonomen außerdem (je 9 Asse). (279) Ebenso wird er von den genannten (Zinsen in jedem) Jahr dem, der die Reinigungen vollzieht ..., den Rest geben, 30 Denare, damit (er, wenn) die Statuenkopien (der Göttin) in das Heiligtum zurückgebracht werden, (sie jedesmal reinigt, bevor man) sie im Pronaos der Artemis (verwahrt). (284) (Wenn nun jemand anders) in privatem Interesse (dieses Vermächtnis) durch Kauf erwirbt (und will), daß (die Zinsen) in jedem Jahr verteilt werden, (soll der Käufer) die genannten 1.800 Denare (auszahlen, wobei es nicht gestattet ist, gegen) die Bestimmungen der Stiftung weniger zu zahlen sondern mit Garantie (d.h. der Zinsen). (289) Wenn jemand (das Vermächtnis durch Kauf erwirbt), aber das (ganze Kapital) der Stiftung schneller auszahlen (will), soll es ihm erlaubt sein, an den zur Annahme verpflichteten (Schatzmeister) des Rates von dem Kapital die Summe von 5.000 Denaren der Stiftung (für den Rat) zu zahlen; ebenso auch (an den) Schatzmeister der Gerusie die Summe von 4.450 (falsch für 4.250) Denaren der Stiftung für die Gerusie; ebenso auch an die Festredner und Hymnoden von dem Kapital die Summe von 255 (falsch für 275) Denaren der Stiftung (für sie); ebenso an den Schreiber des Volkes von dem Kapital die restliche Summe, nämlich 10.275 Denare, der Stiftungen für die Verlosung an die Bürger, für die Epheben, die Neopoioi, die Stabträger und für die Reinigungen; die genannten Verantwortlichen sollen das Geld mit einem Zins von 9% sicher anlegen und jedes Jahr ohne Verzug die Bestimmungen (der Stiftung), wie beschrieben, erfüllen. (304) Wenn aber Salutarls stirbt, bevor er die 20.000 Denare ausgezahlt oder die Zahlung der Zinsen aus den Einkünften seines Grundbesitzes geregelt hat, sollen seine Erben zur Zahlung der gestifteten 20.000 Denare und der bis zu deren Zahlung aufgelaufenen Zinsen verpflichtet sein; sie unterliegen den Bedingungen der Eintreibung, wie sie beim Heiligtum der Göttin und bei Anlageverträgen der Älteren (d.h. der Gerusie) gelten. (311) Salutaris versprach, damit seine Zahlungen schon im laufenden Jahr beginnen können, am Geburtstag der Göttin 1.800 Denare für die genannten Verteilungen und Verlosungen zu spenden. (315) Niemand aber, weder ein Beamter noch ein Anwalt noch ein Privatmann, darf versuchen, etwas zu ändern oder umzustellen oder anderweitig zu verwenden oder anderes zu beschließen, was die gestifteten Statuenkopien betrifft oder das Geld oder seinen Ertrag, oder die Stiftung einer anderen Einnahmen- oder Ausgabensparte zuzuführen oder irgendetwas anderes gegen die genannten Verfügungen tun; und wenn etwas geschieht, was dagegen verstößt, soll es null und nichtig sein; wer versucht, etwas zu tun entgegen den Bestimmungen der Stiftung oder entgegen dem, was Rat und Volk (über) diese Stiftung beschlossen und ratifiziert haben, soll für den Schmuck der größten Göttin, Artemis, 25.000 Denare zahlen und an den Fiskus des Augustus weitere 25.000 Denare. (326) (Die oben beschriebene Stiftung soll) gültig sein für alle Zeit (so wie Aquillius) Proculus, der Wohltäter (und Prokonsul), und Afranius Flavianus, der ehrenwerte legatus pro praetore, in Briefen diese Stiftung bestätigt und die genannte Buße bestimmt haben. (331) Ich, C. Vibius Salutaris, Sohn des C., aus der Tribus Oufentina, habe die Stiftung vorgelegt und gestiftet, was oben genannt ist.
(333) (In der Prytanie) des Tib. (Cl. Anti)pater Iulianus (-im Monat) Poseideon. (Aquillius Proculus, vir clarissimus), entbietet den Behörden, (dem Rat und dem Volk) der Ephesier seinen Gruß. (338) (Daß Vibius Salutaris) in jeder anderen Hinsicht (ein sehr guter Bürger ist und schon früher) bei vielen Gelegenheiten (viele und) ungewöhnliche (Beweise seiner Freigebigkeit) geliefert hat, (weiß ich; deshalb zählt er, wie) er es verdient, (schon) zu meinen besten (Freunden; jetzt aber), da er sich entschlossen hat, die Stadt (in prachtvoller Weise mit den größten und wertvollsten) Geschenken zu schmücken, (zur Ehre der) sichtbarsten und größten (Göttin, Artemis, und) des Hauses (der Augusti) und (eurer Stadt; und für die Bürger zur Verteilung) und Verlosung (20.000 Denare gestiftet hat), sollt (auch ihr, wie ich meine), für das (Gute), was (er euch) bereits (getan hat und jetzt noch zu tun verspricht, seine Freigebigkeit und Freundlichkeit belohnen, eben mit dem), was (ihr) zu (seiner Ehre beschlossen habt). (350) (Ich beglückwünsche euch dazu, daß ihr) den (Mann) belobigt (habt und daß er von auch die verdiente) Anerkennung (bekommen hat, damit noch mehr nach) Kräften (sich bemühen, ähnliches zu tun). (353) (Das von ihm) gestiftete Geld (und die Statuenkopien der Göttin und die) Statuen ...
(358) (Es ist) nun (mein Wille), daß niemand (auf irgendeine) Weise (oder unter) irgendeinem Vorwand etwas von seinen Verfügungen um(stellt oder) ändert; wenn aber (jemand) es unternimmt, (eine der) von euch (durch) diesen (Beschluß zu bestätigenden Bestimmungen) aufzuheben (oder zu ändern, oder versucht), etwas derartiges zu beantragen, (hat er für den) Schmuck der Herrin Artemis (25.000 Denare zu zahlen und an den) ehrwürdigen (d.h. kaiserlichen) Fiskus weitere (25.000, und) außerdem soll (alles, was gegen die) Stiftung (verstößt), null und nichtig sein. (365) Ich beglückwünsche ihn dazu, daß (jetzt) allen seine Ehrfurcht vor der Göttin (und vor den) Augusti und seine Verehrung für die Stadt im Theater (sichtbar geworden ist). Seid gegrüßt!
(370) In der Prytanie des Tib. (Cl.) Antipater Iulianus im Monat (Poseideon). Afranius Flavianus, (legatus pro) praetore, entbietet den Behörden, (dem Rat und dem Volk) der Ephesier seinen Gruß. (374) (Daß) Vibius Salutaris, ein Mann, der (uns) lieb und wert ist, sehr (vornehm) durch (seine) Stellung, (dazu aber) auch von bestem Charakter, sich auf Grund seiner Haltung) uns gegenüber als einer unserer besten und engsten Freunde (erwiesen hat, sah man) bei vielen Gelegenheiten; freilich entging es (bisher) den meisten, wie sehr er (euch geneigt) und zugetan ist. (379) Da er (aber) nunmehr seine (außerordentliche) Zuneigung, die er seit jeher (für) die Stadt hat, (allen) deutlich gemacht hat und (der Meinung ist), es sei für (sein Leben) und seine Art passend (und) schicklich, (den religiösen) und den politischen Bereich (eurer so großen und) hervorragenden (Stadt) zu schmücken und zu (erhöhen); und da er jetzt freigebig durch (Geschenke) und Stiftung von Geld der sichtbarsten (Göttin), Artemis, und dem Kaiserhaus Ehre und Reverenz erweisen will, (beglückwinsche ich) euch und in gleicher Weise (mich) um des Mannes willen wie um euretwillen (dazu, daß) ihr seine Haltung erwidert und Zeugnis abgelegt habt und ihm mit gebührendem Lob - in eurem Interesse - vergolten; das wart ihr ihm, meine ich, auch schuldig, damit noch mehr zu ähnlichem Tun bereit sind, wenn man sieht, wie dieser die verdiente Belohnung bekommt. (392) Es wäre auch für mich höchst erwünscht, daß dem Mann, den -ich unter den Freunden besonders ehre und schätze, von euch Lob und Ehre zuteil wird. (395) Was jedoch die Stiftung des Geldes und der Statuenkopien der Göttin und der Statuen betrifft, nämlich die Frage, was damit zu tun ist und welche Person mit der Ausführung betraut werden soll, so halte ich es für vernünftig, wenn der Stifter selbst einen Antrag einbringt und ihr dann einen entsprechenden Beschluß faßt. (399) Wenn aber die Bestimmungen von dem Stifter selbst und von euch bestätigt sind, wünsche ich, daß diese immer bestehen bleiben, zu denselben Bedingungen und unverändert, und daß niemand versucht, sie aufzuheben oder zu verändern. Sollte jemand irgendwie versuchen, etwas derartiges zu raten oder den Antrag zu stellen auf  Veränderung oder andere Verwendung der von ihm und von euch bestätigten Stiftungen, soll er nach meinem Willen unverzüglich an das Heiligtum der größten Göttin, Artemis, als Buße 25.000 Denare abliefern und an den (kaiserlichen Fiskus) ... (Ger)usie (?) ... (weitere 25.000), so wie (Aquillius Proculus, der ehrenwerte Prokonsul, schon (zuvor in dem) Brief (an euch die Buße verfügt und festgesetzt hat). Seid gegrüßt!
(414) (In der Prytanie des Tib. Cl. Antipater) Iulianus (im Monat Poseideon. Beschluß des kaisertreuen Rates. Worüber) Tib. Cl. (Iulianus, Sohn des Tib. Cl. Alexander, aus der Tribus Quirina), ein Patriot und (kaiser)treu, (ehrbar und fromm, Schreiber) des Volkes zum  zweitenmal, und die (kaisertreuen Strategen der Stadt) referiert haben: Paides sitzen. (470) Ebenso wird eine silberne Statue der Sebaste Homonoia Chrysophoros (Concordia Augusta Chrysophorus) mit einem Gewicht - einschließlich der Versilberung ihrer Basis - von sechs Pfund, der Artemis und den jeweiligen Priestern und Hieroniken vor der Stadt geweiht; die Goldträger sind, während jeder regulären Volksversammlung (oberhalb des) Blocks (d.h. im Theater) aufgestellt werden, wo die Hieroniken sitzen. (478) Die Statuen und Basen wurden mit dem genannten Gewicht Eumenes, dem Sohn des Eumenes und Enkel des Pheophilos, der auch Stratege der Stadt der Ephesier ist, durch den Waagemeister Hermias, einem Sklaven der Artemis, übergeben; mit anwesend und Mitempfänger war Musaios, (ein Sklave) der Artemis, der Betreuer der Deposita. (485) Von den zusätzlich gestifteten 1.500 Denaren wird Salutaris einen Zins von 9%, jährlich 135 Denare, auszahlen, (wovon er) dem Schreiber des Rates der Ephesier (55 Denare geben wird), damit er sie (am 5.) Thargelion (an) fünf von den (Ratsmitgliedern) verlost; die Gewinner (sollen) der Artemis am 6. des (Monats, am Geburtstag) der Göttin, (opfern), indem sie (für 2) 7.112 (Denare) ... kaufen, und den (Rest, 27 Denare und 9 Asse) sollen sie (im Heiligtum der Artemis) für ... ausgeben ... (500 b-d) (Ebenso wird er von den) genannten (Zinsen den Goldträgern der Stadt und den) Hieroniken (6 Denare und 13.112 Asse zur Verlosung geben) ... (519) (Ebenso wird er von den genannten Zinsen den Paidonomen 15 Denare und 13.112 Asse) zur (Verlosung aus allen Paides) ... (524) (am Geburtstag der Göttin an) 63 (Personen; die Gewinner sollen) im Heiligtum der Artemis (beten) ... (528) Wenn aber jemand von den Gewinnern, (Männern oder Paides), die Opfer nicht darbringt oder nicht (im) Heiligtum (betet), wie bestimmt ist, sollen sie (für den) Schmuck der Artemis 5 Denare zahlen. (532) Ebenso wird er von den genannten (Zinsen) auch den Thesmoden 7 Denare zur Verteilung geben, so daß sie im Heiligtum der Artemis am Geburtstag der Göttin je 9 Asse bekommen. (536) Ebenso wird er von den genannten Zinsen auch den Akrobatai der Göttin 15 Denare zur Verteilung geben, so daß sie am Geburtstag der Göttin je 13.112 Asse bekommen. (540) Damit aber die Statuenkopien alle sauber bleiben, soll sie der jeweilige Betreuer der Deposita, sooft es möglich ist, mit Silbererde reinigen dürfen, in Anwesenheit von zwei Neopoioi und eines Stabträgers, nicht aber mit irgendeiner anderen Erde; und die noch übrigen 8 Denare sollen jedes Jahr dem Betreuer der Deposita gegeben werden für die Pflege der Statuenkopien und für den Einkauf der Silbererde. (550) Salutaris versprach, noch 135 Denare zu spenden, damit seine Zahlungen schon im laufenden Jahr am Geburtstag der Göttin beginnen können. (554) Die genannten Statuen und die schon vorher in der früheren Stiftung gestifteten und alle Statuenkopien der Göttin sollen vom Pronaos ins Theater zu jeder regulären Volksversammlung und zu den gymnischen Agonen und an anderen Tagen, falls Rat und Volk solche noch bestimmen, von zwei Neopoloi und den Hieroniken und einem Stabträger und den Wächtern gebracht und wieder ins Heiligtum zurückgebracht und aufgestellt werden; vom Magnesischen Tor an Übernehmen sie die Epheben mit und begleiten sie nach den Volksversammlungen bis zum Koressischen Tor, so wie es Rat und Volk auch in den vorausgegangenen Beschlüssen bestimmt haben.“

Zur Inschrift und Vibius Salutaris:
S.R.F. Price, Rituals and Power (Cambridge 1984) 104; G. Rogers, The sacred identity of Ephesos (1991) 16-19; H. Halfmann, Städtebau und Bauherren im römischen Kleinasien, Ein Vergleich zwischen Pergamon und Ephesos. Istanbuler Mitteilungen Beihefte 43 (Tübingen 2001) 72; H. Täubler, C. Vibius Salutaris – Wohnungsbesitzer im Hanghaus 2?, in: Synergia. Festschrift für Friedrich Krinzinger I (Wien 2005) 349-353; A. Chaniotis, Theatre rituals, in: P. Wilson (Hrsg.), The Greek theatre and festivals. Documentary studies, Oxford studies in ancient documents (Oxford 2007) 53. Zu Aquilius Proculus: Öffnet externen Link in neuem FensterRE II (1895) 330 s.v. Aquilius Nr. 30 (P. von Rohden).