Beschreibung
Seleukeia Pieria war die Hafenstadt des antiken Antiocheia am Orontes. Teile des schlecht erhaltenen Theaters sind in den Fels geschnitten.
Literatur
E. Frézouls, Recherches sur les théâtres de l'orient Syrien, Syria 36, 1959, 212.
P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 509.
F. Sear, Roman Theatres. An architectural Study, Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 322.
Darstellungen
Seleukeia, Haus der Iphigenie
Mosaikboden der Iphigenie in Aulis; AO: Hatay Museum, Antakya, Inv. 961 (Bild):
Vom ursprünglich größeren Mosaikboden ist aus dem figürlichen Mittelbild allein diese Szene erhalten: Sie zeigt vor dem Hintergrund einer Architektur, die Elemente einer Bühnenarchitektur aufweist, drei Personen, welche wie Schauspieler auf einer Bühne wirken. Die Szene wurde von Weitzmann als der Augenblick in der Tragödie „Iphigenie in Aulis" gedeutet, als Klytemnästra ihre Tochter Iphigenie mit deren Vater Agamemnon konfrontiert, nachdem sie erfahren hatte, dass dieser seine Tochter opfern wollte anstatt sie mit Achilleus zu verheiraten (Euripides, Iphigenie in Aulis Z. 1120-1123; griech. Text; dt. Text). Eine neuere Deutung stellt den Augenblick zur Diskussion, als Klytemnästra und Iphigenie bei ihrer Ankunft König Agamemnon grüßen (Z. 607-640) oder sieht hierin nur eine zeitübergreifende Darstellung dieser Tragödie überhaupt.
Literatur: R. Stillwell (Hrsg.), Antioch-on-the-Orontes, III (Princeton 1941) 10 f.; 173-175 Nr. 107 Taf. 49; K. Weitzmann, Illustrations of Euripides and Homer in the Mosaics of Antioch, in: R. Stillwell 242-244; D. Levi, Antioch Mosaic Pavements (Princeton 1947) 119-126 Taf. XXII; H.P. Foley, Marriage and Sacrifice in Euripides' Iphigeneia in Aulis, Arethusa 15, 1982, 159-180; S. Campbell, The Mosaics of Antioch, Subsidia Mediaevalia, 15 (Toronto 1988) 56 Taf. 167; F. Cimok, Antioch Mosaics. A Corpus (Istanbul 2000) 106 f.; J. Huskinson, Theatre, Performance and Theatricality in some Mosaic Pavements from Antioch, Bull. of the Inst. of Class. Studies 46, 2002-2003, 141-144.
weblinks: Bildergalerie Dick Osseman.
Seleukeia, Haus des Dionysos und der Ariadne
Mosaikboden mit Dionysos und Ariadne; AO; Hatay Museum, Antakya, Inv. 945c (Bild):
Das in severische Zeit datierte Mosaik zeigt verschiedene Figuren vor den Feldern einer verkröpften Wandarchitektur. Das Zentralbild mit der Auffindung Ariadnes auf Naxos durch den Gott Dionysos und einem geflügelten Eros im Hintergrund gibt noch keinen Hinweis darauf, dass in diesem Bild irgendwelche Reflexe aus dem Theaterleben zu erkennen sind. Eine Anspielung auf diesen Bereich sieht man jedoch im Papposilen rechts, der genauer gesagt ein Schauspieler im Kostüm eines Papposilens ist. Ähnlich wie Dionysos in vielen Darstellungen hält er einen Kantharos in der rechten Hand nach unten. Ihm entspricht am gegenüberliegenden Mosaikrand eine Mänade. Als Papposilene verkleidete Schauspieler sind als Teilnehmer an einem siegreichen Satyrspiel bereits auf der Pronomos-Vase dargestellt, auf einbem Mosaikboden aus der Casa del Poeta tragico in Pompeji, sie gehörten zum Bauschmuck des Dionysos-Theaters in Athen und waren Teil der dionysischen Künstler auf der Pompe von Ptolemaios II. in Alexandria.
Literatur: R. Stillwell (Hrsg.), Antioch-on-the-Orontes, III (Princeton 1941) 204-207 Nr. 162 Taf. 78-79; D. Levi, Antioch Mosaic Pavements (Princeton 1947) 141-156 Taf. 27-29; F. Cimok, Antioch Mosaics. A Corpus (Istanbul 2000) 124-133; J. Huskinson, Theatre, Performance and Theatricality in some Mosaic Pavements from Antioch, Bull. of the Inst. of Class. Studies 46, 2002-2003, 145-151.
weblinks: Bildergalerie Dick Osseman.