APAMEIA KIBOTOS, KELENAI, Dinar (Phrygien, Asia)

Luftbild der Akropolis von Apameia Kibotos mit Einzeichnung des Theaters (Photo nach Google Earth).
Apameia Kibotos, analemma-Mauer des hellenistischen Theaters, dahinter die Mulde der cavea und das Fundament des Proskenion (Photo: A. von Kienlin).

Beschreibung

Das Theater befindet sich am Westabhang des zentralen Siedlungshügels (Üçlerce Tepe) von Apameia-Kibotos. Der Großteil des vormaligen Zuschauerraums liegt in einer Mulde, die sich nach Westen zu öffnet. Schätzungsweise 10.000 Personen fasste das Theater.
Der Bau war in den 1980er Jahren in einer Notgrabung durch das Museum von Afyon teilweise freigelegt und in einem kurzen Vorbericht publiziert word
en (Topbaş 1993). Während die Sitzstufen der cavea bis auf Fundamente ausgeraubt zu sein scheinen, ist von den Grundmauern der Skene soviel erhalten, dass ihre Struktur erkennbar blieb. Die Fundamente der Skene sind in den Hang gebaut und aus mörtellosem Bruchsteinmauerwerk errichtet. Vor der Skene liegt, noch fast vollständig erhalten, das Plattenfundament des Proskenion. Triglyphenblöcke und Geisa aus gelblichem Kalkstein geben zusätzliche Aufschlüsse über den Aufbau des Proskenion: Es handelt sich um ein dorisch-ionisches Mischgebälk, das von seinen Architekturformen her in den späteren Hellenismus zu weisen ist.

Zwischen den Fundamenten des Proskenion und der Skene liegt ein weiterer, rund 80 cm breiter Fundamentstreifen, der mehrere breite Öffnungen aufweist. Er dürfte einer späteren, kaiserzeitlichen Umbauphase entstammen, als das Proskenion – wie in vielen anderen hellenistischen Theatern in Kleinasien auch – durch eine mehrstöckige scaenae frons ersetzt wurde. Möglicherweise wurde das hellenistische Säulenfundament durch die vordersten Teile der scaenae frons mitbenutzt. Es ist bemerkenswert, dass das späthellenistische Theater an dieser exponierten Stelle in der Kaiserzeit nicht grundlegend modernisiert oder durch einen Neubau ersetzt wurde. (Alexander v. Kienlin)

 

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterF.V.J. Arundell, Discoveries in Asia Minor (London 1834) 183.

Öffnet externen Link in neuem FensterCh. Texier, Asie Mineure (Paris 1862) 447.

A. Topbaş, Dinar Tiyatro kazısı, Müze kurtarma kazıları sonuçları (Ankara 1993) 16-25.

P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 417.

St. Mitchell, Archaeology in Asia Minor 1990-98, in: Archaeological Repports for 1998-1999 (Athen 1999) 179.

R.G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 162 Abb.

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 328.

A. v. Kienlin, Stadttopographie und Architektur, in: L. Summerer - A. Ivantchik - A. v. Kienlin (Hrsg.), Kelainai Apameia Kibotos. Developpement urbain dans le contexte urbain – Stadtentwicklung im anatolischen Kontext, Akten der internationalen Konferenz 2.-4. April 2009, Revue des Etudes anciennes (Bordeaux 2011)

M. Gybas, Das Theater in der Stadt und die Stadt im Theater. Urbanistischer Kontext und Funktionen von Theatern im kaiserzeitlichen Kleinasien, Antiquitates - Archäologische Forschungsergebnisse, 69 (Hamburg 2018) 223 Kat. 15.

Alexander von Kienlin, Das Theater von Apameia, in: Askold Ivantchik - Lâtife Summerer - Alexander von Kienlin (Hrsg.), Kelainai–Apameia Kibotos: eine achämenidische, hellenistische und römische Metropole, Kelainai, II (Bordeaux 2016) 151-173 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu)

weblink:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.star.com.tr/yerel-haberler/apameiadaki-antik-tiyatro

Veranstaltungen

Herakleia:

Über den Agon zu Ehren des Herakles ist nicht bekannt, ob er auch musische oder szenische Agone im Theater umfaßte.

Quelle:
Inschrift W. Buckler, JHS 55, 1935, 71 ff. Nr. 1 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR); MAMA VI 173.

Lit.: K. Bringmann – H. von Steuben (Hrsg.), Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer, I. Zeugnisse und Kommentare (Berlin 1995) 291 f. Nr. 254.

Hermaia:

Über den Agon zu Ehren des Hermes ist nicht bekannt, ob er auch musische oder szenische Agone im Theater umfaßte.

Quelle:
Inschrift W. Buckler, JHS 55, 1935, 71 ff. Nr. 1 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR); MAMA VI 173.

Lit.: K. Bringmann – H. von Steuben (Hrsg.), Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer, I. Zeugnisse und Kommentare (Berlin 1995) 291 f. Nr. 254.

Geburtstagsfeier des Augustus:

Quelle:
Kopie des Edikts der Prokonsuls und der Beschlüsse des Landtages der Provinz Asia aus dem Jahre 9 v.Chr. über die Einführung eines neuen Kalenders und zu den Feiern anlässlich des Geburtstages von Kaiser Augustus; MAMA VI List 145,95 (4) [2] (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI):

(Text folgt)

Kommentar: Weitere Kopien wurden in Priene (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI) und in Eumeneia (PHI) gefunden.

Lit.: K. Bringmann - Th. Schäfer, Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums (Berlin 2002) 334-339.