Antiochia am Orontes, Plan der antiken Stadt bei Förster mit Eintragung des (römischen) Theaters und des Circus (nach: Förster 1897 Taf. 6).

Quellen

Malalas IX 5 (217 Dindorf):

ἔκτισε δὲ ἐκεῖ ἄνω καὶ μονομάχιον καὶ θέατρον.

„Er (d.h. Cäsar) gründete aber dort auch eine Arena für Gladiatoren und ein Theater.“

Literatur: M. Horster, Literarische Zeugnisse kaiserlicher Bautätigkeit, Beiträge zur Altertumskunde 91 (Stuttgart - Leipzig 1997) 81 ff.

Malalas IX 14 (222 Dindorf):

προσέθηκε δ κτίσας ν τ θεάτρ ντιοχείας λλην ζώνην πάνω τς πρώτης δι τν πολν δμον γρίππας.

„Agrippa fügte auch als eigene Stiftung im Theater von Antiocheia eine Zone oberhalb der ursprünglichen an.“

Malalas X 10 (235 Dindorf):

κτισε δ κα τ (235) θέατρον, προσθες λλην ζώνην πρς τ ρει κα θυσιάσας κόρην παρθένον ντιγόνην νόματι· θεν θέατρον οκ πλήρωσεν ες τέλειον. ... κτισε δ κα πισθεν το θεάτρου ερν το Πανός.

„Er (d.h. Tiberius) restaurierte aber auch das Theater, indem er eine weitere Zone am Berg anbaute und eine Jungfrau namens Antigone zum Opfer brachte. Das Theater brachte er nicht zuende. … Er errichtete nun hinter dem Theater einen Tempel des Pan.“

Malalas XI 9 (276 Dindorf):

κατ θέατρον δ τς ατς ντιοχείας νεπλήρωσεν τελς ν, στήσας ν ατ περάνω τεσσάρων κιόνων ν μέσ το νυμφαίου το προσκηνίου τς σφαγιασθείσης πατο κόρης στήλην χαλκν κεχρυσωμένην, καθημένην πάνω το ρόντου ποταμο, ες λόγον τύχης τς ατς πόλεως, στεφομένην π Σελεύκου κα ντιόχου βασιλέων.

„Er (Trajan) baute das Theater von Antiocheia aus, das bisher unvollendet war, und ließ eine vergoldete Statue der Jungfrau (Kalliope) hineinsetzen, die er vorher geopfert hatte. Die Statue stand über 4 Säulen in der Mitte des Nymphaions im Proskenion. Sie stand über der Personifikation des Orontes und wurde von den Königen Seleukos und Antiochos in der Art der Stadt-Tyche gekrönt.“

Literatur: G. Downey, A History of Antioch in Syria (Princeton 1961) 216 Anm. 71.

Malalas XVIII 41 (448,20-449,2 Dindorf), Schließung des Theaters im Jahre 529 n. Chr.:

ν δ τ ατ χρόν γένετο ταραχ ν ντιοχεί τ μεγάλ ν τ θεάτρ. κα τ τς ταραχς νηνέχθη τ ατβασιλε. κα γανακτήσας ξ κείνου κώλυσε τν θέαν το (449.) θεάτρου πρς τ μ πιτελεσθαι το λοιπο ν τ τν ντιοχέων πόλει.

„Zur gleichen Zeit aber kam es zu einem Tumult im Theater von Großantiocheia. Und die Umstände des Landfriedensbruches wurden dem Kaiser vorgetragen. Und er ward unwillig und stellte von jener Zeit an die Theatervorführungen ein. Sie sollten zukünftig in der Stadt der Antiochener nicht mehr dargeboten werden.“

Deutsche Übersetzung von J. Thurn: Johannes Malalas, Weltchronik, Bibliothek der griechischen Literatur 69, Stuttgart 2009.

weblink: Öffnet externen Link in neuem FensterKommentar HAdW

Malalas XVIII 67 (471,1 Dindorf):

ν τατ δ κα τ θέατρον τς πόλεως χρημάτισε.

„Zur gleichen Zeit (unter Kaiser Justinian) aber wurde das Theater der Stadt bezuschußt.“

Flavius Josephus, Bellum Iudaicum VII 5,1:

„Der Cäsar Öffnet externen Link in neuem FensterTitus, weilte, wie schon gesagt, einige Zeit in Berytus. Von hier aus zog er dann weiter und veranstaltete in allen Städten Syriens, die er passierte, großartige Spiele, und er benützte dabei die jüdischen Kriegsgefangenen, um durch deren Tod die Schaulust zu befriedigen.“

Lukian, de salt. 76 (Öffnet externen Link in neuem Fenstergriechisch)

„Bei dieser Gelegenheit muß ich dir noch etliche hierher gehörige witzige Einfälle eines Volkes erzählen, das in diesen Sachen Kenner ist. Die Einwohner von Antiocheia, die an Lebhaftigkeit des Geistes kaum einem anderen Volke nachstehen und die Tanzkunst außerordentlich lieben, haben eine so feinen Sinn für alles, was auf dem Schauplatze gesagt und getan wird, das kein Zuschauer das geringste Unschickliche unbemerkt oder unkommentiert läßt. Einmal trat ein sehr kleiner Tänzer auf, um den Hektor zu tanzen; sofort schrien alle Zuschauer wie aus einem Munde: »Da kommt Astyanax, aber wo bleibt Hektor?« Ein andermal stellte ein übermäßig langer Kerl den Kapaneus dar, und da er sich eben anschicken wollte, die Mauern von Theben zu erstürmen, riefen sie ihm zu: »Steige doch hinüber, du brauchst keine Sturmleiter!« Einen überaus dicken und schwerleibigen Tänzer, der gewaltige Sprünge machte, baten sie zu bedenken, dass man das Tanzgerüst noch länger brauchte. Und einem außerordentlich Schmächtigen hingegen wurde zugerufen: »Gute Besserung!«, als ob er krank sei. Ich führe diese Geschichten nicht Spaßes halber an, sondern um dir zu zeigen, dass ganze Völker sich aus der Tanzkunst eine ernsthafte Angelegenheit gemacht und sie wichtig genug gefunden haben, sogar über das Schickliche und Unschickliche derselben öffentlich zu urteilen. “ (Übers. nach Wieland).

Lit. zur Stelle: E. Hall, Introduction: Pantomime, A Lost Chord of Ancient Culture, in: dies. - R. Wyles (Hrsg.), New Directions in Ancient Patomime (Oxford 2008) 16 f.

Ammianus Marcellinus XXIII 5,3:

„Denn ein jüngster Zwischenfall hatte ihn besorgt gemacht, und die Perser sollten nicht mehr durch Syrien streifen, wie es wenige Jahre zuvor zum großen Schaden der Provinzen geschehen war. Als nämlich in Antiochia ein Schauspieler mit seiner Frau bei tiefster Stille in einem Theaterstück die Bühne betrat und einige Szenen aus dem täglichen Leben darstellte, wobei das Volk dem hübschen Spiel wie gebannt folgte, rief auf einmal die Darstellerin: "Träume ich, oder sind dort Perser!" Alle Leute wandten den Kopf und stoben nach allen Seiten auseinander, um den Pfeilen zu entgegehen, die sich gegen sie richteten. Die Stadt ging in Flammen auf, und viele Menschen wurden umgebracht, da sie wie im Frieden weit in der Umgebung umherliefen. Die benachbarten Gegenden wurden gebrandschatzt und verwüstet, und schließlich kehrten die Feinde beutebeladen und unbehelligt in ihr Land zurück. Vorher hatten sie den Mariades lebend verbrannt, der sie unüberlegterweise zum Verderben seiner Mitbürger angeführt hatte.“

Hierzu auch:
Libanios, or. XXIV 38 (II p.60,2)
englische Übersetzung: A. F. Norman, Libanius selected works, Loeb Classical Library, Libanius I (1969) p. 519.
Zu den Stellen: W. Seyfarth, Ein Handstreich persischer Bogenschützen auf Antiochia, Klio 40, 1962, 60-64.

Öffnet externen Link in neuem FensterLibanios, or. XI 218 (Antiochikos):

(218) Οὑτωσ μν ο τι πρς δονν μλλον τμέγιστα τν ν νθρώποις τ τν στον μκος συμβέβληται, ας ππόδρομός τε προσύφανται κα θέατρον κα λουτρόν, μν ρκν τούς τε κ Βορέου μπλσαι θέοντας κα τ τς πόλεως χλ παρασχεν θάκους τ τν ναβαθμν φθονί, τ δ συνηχον κα συναγωνιζόμενον κα αλ κα κιθάρ κα φων κα τος πολλος τν π τς σκηνς τερπόντων. (219) τίς δν φίκοιτο διεξιν τερα θεάτρων εδη, τ μν θλητας ναγωνίσασθαι πεποιημένα, τ δ νδράσι πρς θηρία, πάντα ν μέσ τ πόλει κα οκ ναγκάζοντα προλυπηθναι τν δέων τ μήκει τς πατ πορείας;

„Und so dienen die langen Kolonaden nicht so sehr dem Vergnügen als vielmehr dem, was das wichtigste ist im Menschenleben, und ihnen sind beigefügt Hippodrom, Theater und Bad. Das Hippodrom reicht aus, im Lauf die Rosse zufriedenzustellen, die Abkömmlinge des Boreas, und er bietet der Masse des Stadtvolkes Sitzgelegenheit durch die große Zahl der Stufenreihen. Und im Theater nimmt das Publikum lautstark Anteil am Wettstreit der Musiker, die mit Flöte und Kithara und menschlicher Stimme und mit manch andrem von der Bühne aus erfreuen. (219) Und wer vermöchte wohl alle die verschiedenen Arten von Arenen aufzählen, die einen gebaut für den Sportwettkampf, die anderen für die Tierhetze, alle inmitten der Stadt gelegen, damit niemand durch die Länge des Weges ermüdet, noch ehe die Freude des Wettkampfs beginnt.“

Lit.: deutsche Übersetzung bei Libanios, Antiochikos (or. XI). Zur heidnischen Renaissance in der Spätantike, übersetzt und kommentiert von Georgios Fatouros und Tilman Krischer (Wien – Berlin 1992) 50; E. Hall, Introduction, in: dies. - R. Wyles (Hrsg.), New Directions in Ancient Pantomime (Oxford 2008) 18.
link zu Libanios: Öffnet externen Link in neuem FensterCentre Libanios.

Eunapios p.29 (ed. Boiss.)

Beschreibung

Nach der Überlieferung bei Malalas wurde unter Cäsar in Antiocheia ein Theater gebaut. Die frühere Existenz eines hellenistischen Theaters an gleicher Stelle geht hieraus nicht hervor. Zur Zeit des Augustus ließ Agrippa den Zuschauerraum vergrößern, eine Maßnahme, die im Einklang mit den Theaterbauten augusteischer Zeit im gesamten römischen Reich steht. Tiberius ließ die Ausbauten fortsetzen, soll sie aber nicht vollendet haben. Bei dieser Gelegenheit soll er ein Standbild der Jungfrau Antigone nach deren Opfer aufgestellt haben, womit von Malalas in etwas unverstandener Art sicherlich die Auftstellung einer Statue der Antigone gemeint ist, der Hauptperson im Theaterstück des Sophokles. Erst Trajan wird die Fertigstellung des Theaters zugeschrieben, der bei dieser Gelegenheit auch eine Statue der Muse Kalliope habe aufstellen lassen. Nach Tumulten wurde das Theater auf Anweisung von Kaiser Justin im Jahre 520 geschlossen, scheint aber bald darauf wieder genutzt worden zu sein. 

Literatur

K.O. Müller, Antiquitates Antiochenae, commentationes duae (Göttingen 1839) mit Plan der Stadt.

Öffnet externen Link in neuem FensterW. Smith, Dictionary of Greek and Roman Geography, I (London 1854) 142 f. mit Plan von Müller. 

Öffnet externen Link in neuem FensterR. Förster, Antiochia am Orontes, JdI 12, 1897, 106 Taf. 6.

A. Schenck Graf von Stauffenberg, Die römische Kaisergeschichte bei Malalas (Stuttgart 1931) 468 ff.

R. Browning, The Riot of A.D. 387 in Antioch. The Role of the Theatrical Claques in the Later Empire, JRS 42, 1952, 13-20. (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR)

G. Spano, Il ninfeo del teatro di Antiochia sul’Oronte, Rendiconti Linc Serie 8,7, 1952, 144-174.

G. Downey, A History of Antioch in Syria (Princeton 1961) 72. 155. 172. 180. 212.

E. Frézouls, Aspects de l’histoire architecturale du théâtre romain, in: ANRW 12,1 (Berlin – New York 1982) 415.

F.W. Norris, Antioch on-the-Orontes as a religious center, I. Paganism before Constantine, in: ANRW II 18,4 (Berlin - New York 1990) 2377.

P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 364 f.

Öffnet externen Link in neuem FensterJ. Leblanc – G. Poccardi, Étude de la permanence de tracés urbains et ruraux antiques à Antioche-sur-l’Oronte, Syria 76, 1999, 95-97 Abb. 2-2’.

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 317.

 

Veranstaltungen

Spiele anlässlich der Provinzialversammlung Syriens, Kilikiens und Phönikiens

Die Spiele sind aus der in das späte 1. Jh. n.Chr. datierten Siegerinschrift des Pankratiasten Titus Flavius Artemidoros bekannt. Bühnenaufführungen sind nicht belegt, doch kann dies auch auf einer Überlieferungslücke beruhen. Die Festveranstaltung des gemeinsamen Landtages der drei Provinzen scheint die Abtrennung Kilikiens von Syrien unter Kaiser Vespasian noch überdauert zu haben. Möglicherweise wurden sie erst mit Gründung des eigenständigen Koinons von Kilikien im Laufe des 2. Jhs. überflüssig. Die Spiele in Antiocheia scheinem mit den dort veranstalteten Olympischen Spielen verbunden gewesen zu sein.

Quellen:

IG XIV 746; INapoli I 50 (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI).

Libanios, Ep. 1454 (11.442.14)

Cod. Theodosianus XII 1: de decurionibus.
Cod. Theodosianus XII 1,103

Idem aaa. ad Proculum comitem Orientis. Voluntate propria unusquisque Syriarchiae munus suscipere debet, non necessitate imposita. Dat. VI kal. aug. Salamariae Merobaude II et Saturnino conss. (27. Juli 383).

Cod. Theodosianus XV 9: de expensis ludorum.
Cod. Theodosianus XV 9,2:
Impp. Honorius et Theodosius aa. Anthemio praefecto Urbi. Cunctos iudices admonemus, ut ludorum quidem, quibus moris est, intersint festivitati et oblectamentis favorem eliciant populorum, verum expensarum non excedant duorum solidorum librata impendia, nec inconsulta plausorum insania curialium vires, fortunas civium, principalium domus, possesorum opes, rei publicae robur evellant: exceptis alytarchis Syriarchis agonothetis itemque Asiarchis et ceteris, quorum nomen votiva festivitatis sollemnitas dedicavit. Dat. V kal. martias Constantinopoli Honorio VIII et Theodosio III aa. conss. (25. Feb. 409).

Literatur: E. Kuhn, Über das Verzeichnis der römischen Provinzen aufgesetzt um 297, Jahrbücher für Philologie 116, 1877, 716; J. Marquardt, Röm. Staatsverwaltung, I 2 (Leipzig 1881-1885) 430; RE Suppl. IV (Stuttgart 1924) 934 s.v. Koinon (E. Kornemann)A. Schenck Graf von Stauffenberg, Die römische Kaisergeschichte bei Malalas (Stuttgart 1931) 426 f.; 432 f.; J.A.O. Larsen, The Position of Provincial Assemblies in the Government and Society of the Late Roman Empire, Class. Philol. 29, 1934, 209-220; G. Downey, The Olympic Games of Antioch in the Fourth Century A. D., TAPA 70, 1939, 434 (wieder abgedruckt in: G. Fatouros – T. Krischer (Hrsg.), Libanios, Wege der Forschung 621 [Darmstadt 1983] 180); R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jahrhundert n.Chr., Kultur und Erkenntnis 2 (Düsseldorf 1985) 20.

Aktische Spiele

Eines der zahlreichen Spiele zur Erinnerung an den Seesieg Oktavians bei Actium wurde auch in Antiocheia abgehalten.

Quellen:

Siegerinschrift des Pankratiasten T. Flavius Archibius aus Neapel, IG XIV 747 Z. 24 (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI).

Literatur: L. Friedländer, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms, II (Leipzig 192210) 148 Anm. 8 (dieses Antiocheia?).

Spiele des Sosibios

Die Spiele sind nach dem antiochenischen Senator Sosibios benannt.

Malalas IX 20 (224-225 Dindorf):

ν δ τος χρόνοις τούτοις Σωσίβιός τις ντιοχες συγκλητικς νελθν μετ το Αγούστου ν τ ώμ· κα τελευτκαταλιπν τν πρόσοδον ατο τ δί πόλει ες τ πιτελεσθαι ν ατ κατ πενταετηρίδα τριάκοντα μέρας το περβερεταίου (225) μηνς γνας κροαμάτων κα θυμελικν, σκηνικν, πάντων καὶ ἀθλητν κα ππικν γνα.

„Zu dieser Zeit lebte Sosibios, ein antiochenischer Senator, der mit Augustus nach Rom zurückkehrte. Als er starb, hinterließ er sein Vermögen seiner Heimatstadt, so daß dort ein 30 Tage dauerndes pentaeterisches Fest im Monat Hyperboretaios mit Agonen von Vorträgen und thymelischer Art sowie allen szenischen und athletischen Vorführungen sowie hippischen Veranstaltungen aufgeführt werden konnten.“ (Deutsche Übersetzung von J. Thurn: Johannes Malalas, Weltchronik, Bibliothek der griechischen Literatur 69, Stuttgart 2009)

Lit.: M. Wörrle, Stadt und Fest im kaiserzeitlichen Kleinasien. Studien zu einer agonistischen Stiftung aus Oinoanda. Vestigia 39 (München 1988) 247.

Hadrianeia

Spiele zu Ehren von Kaiser Hadrian. Sie sind in der Ehreninschrift des komischen Schauspielers und Herolden Marcus Aurelius Philoxenos in Öffnet internen Link im aktuellen FensterSide unter seinen Siegen erwähnt.

Mosaikdarstellung des Olympiakon, des Stadions der olympischen Spiele bei Antiocheia; Hatay Museum, Antakya (Photo: © Dick Osseman).
Olympische Spiele

Die Spiele zu Ehren des Olympischen Zeus gingen aus den Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpielen des Sosibios hervor, der bereits unter Öffnet externen Link in neuem FensterAugustus starb, und durften sich ab der Zeit Kaiser Öffnet externen Link in neuem FensterClaudius’ „olympisch“ nennen. Sie erstreckten sich zunächst über 30 Tage, ab Kaiser Öffnet externen Link in neuem FensterCommodus über sage und schreibe 45! Die zahlreichen Erwähnung der Spiele bei Malalas und Libanios beziehen sich vor allem auf athletische Wettkämpfe und Tierkämpfe, doch gehörten neben Circusrennen und angeblich Gladiatorenspielen auch Vorführungen von Tragödien zum Programm. Die Austragungsorte verteilten sich über die Jahrhunderte in wechselnder Weise über Antiocheia und seinen Vorort Öffnet internen Link im aktuellen FensterDaphne. Eine eigens den olympischen Spielen gewidmete Rede des Libanios aus dem Jahre 398 ist nicht erhalten. Spätestens seit der Reform der Spiele unter Commodus standen diese unter der Leitung eines Alytarchen, der Repräsentant des Zeus war und dem göttliche Ehren zustanden. Kaiser Diokletian versah selbst das Amt des Alytarchen im Rahmen seiner besonderen Förderung des Kultes des Zeus, unter dessen Schutz seine Familie der Iovii ja stand. Verschiedentlich wurden die Olympien für die Spiele gehalten, die unter der Leitung eines Syriarchen anläßlich des Koinons der Provinz Syrien abgehalten wurden, woran aber Zweifel fortbestehen. Sie wurden bis zum Jahre 520 n.Chr. veranstaltet und standen allein Heiden offen.

Lit.: A.S. von Stauffenberg, Die römische Kaisergeschichte bei Malalas (Stuttgart 1931) 412-443; Glanville Downey, The Olympic Games of Antioch in the Fourth Century A.D., Transactions and Proceedings of the American Philological Association 70, 1939, 428-438; P. Petit, Libanius et la vie municipale à Antioche au IVe siècle après Jésus-Christ, Bibl. d'Archéologie et d'Histoire 62 (Paris 1955) 126 ff.; J.H.W.G. Liebeschütz, The syriarch in the fourth century, Historia 8, 1959, 113-126 (ders., dass., in: G. Fatouros - T. Krischer (Hrsg.), Libanios, Wege der Forschung, 621 (Darmstadt 1982) 248-266); Glanville Downey, A History of Antioch in Syria from Seleucus to the Arab Conquest (Princeton 1961) 163 ff.; 229 ff.; 323 ff.; 439 ff. (Öffnet externen Link in neuem Fensterarchive.org); J.H.W.G. Liebeschütz, Malalas on Antioch, in: B. Cabouret (Hrsg.), Antioch de Syrie. Histoire, images et traces de la ville antique, Topoi Suppl. 5 (Paris 2004) 143-153 (Öffnet externen Link in neuem FensterPersée); J. Seibert, In Konkurrenz zu den Olympischen Spielen. Die Nachahmung der Olympien, in: L.M. Günther (Hrsg.), Olympia und seine Spiele. Kult - Konkurrenz - Kommerz, Sources of Europe 2 (Berlin 2004) 127-139; Sofie Remijsen, The Alytarchs, an Olympic agonothetes, Nikephoros 22, 2009, 129-143 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu); dies., The introduction of the Antiochene Olympics: a proposal for a new date, Greek, Roman and Byzantine Studies 50, 2010, 411-436 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu); Johannes Hahn, Die olympischen Spiele von Antiochia: Zu den Wandlungen eines Agons im spätantiken Imperium, in: Stephan Lehmann - Andreas Gutsfeld (Hrsg.), Der gymnische Agon in der Spätantike, Pietas 6 (2013) 75-92 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu).

Darstellungen
Yakto-Mosaik; FO: Daphne; AO: Hatay Museum, Antakya (Öffnet externen Link in neuem FensterBilderserie Dick Osseman)

Lit. zum Mosaik: J. Lassus, La mosaïque de Yakto, in: G.W. Elderkin (Hrsg.), Antioch on the Orontes, I. The excavations of 1932 (Princeton 1934) 124 Abb. 8; D. Levi, Antioch Mosaic Pavements (Princeton 1947) I 324 Abb. 136; II Taf. LXXVII-LXXVIII; E. Kitzinger, Stylistic Development in Pavement Mosaics in the Greek East from the Age of Constantine to the Age of Justinian, in: La mosaïque greco-romaine. Colloques internationaux du Centre national de la recherche scientifique, Paris 29 Août–3 Septembre 1963 (Paris 1965) 341 ff. Abb. 7.

Quellen:
Malalas X 27 (248-249 Dindorf):

(248) π δ τς βασιλείας το ατο Κλαυδίου ο ατο ντιοχες κτήτορες κα πολται ναφορν πεμψαν, δεόμενοι στε παρασχεθναι ατος π θείας ατο κελεύσεως γορασθναι τὰ Ὀλύμπια π τν Πισαίων τς λλάδος χώρας π τν τησίων προσόδων τν αθέντων χρημάτων παρ Σωσιβίου τινς συγκλητικο, συμπολίτου ατν. κα παρέσχεν ατος γοράσαι τ λύμπια ατς Κλαύδιος βασιλεύς, τους χρηματίζοντος κατ τος ντιοχες Σύρους ϟβʹ. τοτο δ ποίησαν ο ατο ντιοχες λυπηθέντες πρς τος πολιτευομένους τς ατς πόλεως δι τς προσόδους τς προειρημένας, παρ Σωσιβίου αθείσας τ πόλει ατν· περ ο Σωσιβίου σοφς χρονογράφος Παυσανίας ξέθετο τι εασε τελευτν κατ διαθήκας τ τν ντιοχέων μεξέθετο τι εασε τελευτν κατ διαθήκας τ τν ντιοχέων μεγάλ πόλει Σωσίβιός τις τησίαν πρόσοδον χρυσίου τάλαντα δεκαπέντε· τινα ν τος νωτέρω χρόνοις το Αγούστου κταβιανο προγέγραπται. τ δ τς προσόδου εάθη ες τ πιτελεσθαι τος ατος συμπολίταις κατ πενταετ χρόνον πολύτροπον θέαν π μέρας λʹ μην περβερεταί τ κα κτωβρί σκηνικν, θυμελικν κα τραγικν κα θλητν γνα κα ππικν κα μονομάχων. κα τς μν ρχς πετέλεσαν ο ατο πολιτευόμενοι, μετ δ τατα περετίθεντο τς προσόδους ποκερδαίνοντες, π θείας κελεύσεως ο ατο πολιτευόμενοι ντιοχείας μετ κα τν κτητόρων γόρασαν τ λύμπια π τν Πισαίων. κα τησαν ο ατο βουλευτα τος τς πόλεως πάντας, ς ν τοιμοι ντες νδοναι ατος ν τ τέως τν τν λυμπίων ορτν πιτελεσθαι ατος. κα πεισθέντων τν κτητόρων κα το δήμου παντς κα τν ερέων, νεδόθη ατος· κα πετέλεσαν ο ατο πολιτευόμενοι κατ τ πρην θος πάλιν τν τν σκηνικν κα θλητν, θυμελικν κα τραγικν κα ππικν γνα, κα λοιπν τς λʹ μέρας π τς νεομηνίας το περβερεταίου μηνς κατ πέντε τη ως το καιρο το πενταετος φθάσαντος.

Κα πάλιν ερίσκοντες φορμν ελογον ο ατο πολιτευόμενοι, διαφόρων πολέμων κινηθέντων ν τ νατολ, ο μν λλ κα τς ατς πόλεως ντιοχείας ληφθείσης π ναντίων, σαύτως δ κα θεομηνίας γενομένης κα διαφόρων σεισμν κα μπρησμν, νεβάλοντο κα τν κατ πενταετ χρόνον πάλιν πιτελεν ατος πολύτροπον γνος θέαν, λλπετέλεσαν λλας διαφόρους περιόδους ξ τν ατν προειρημένην πανήγυριν δινιαυτν ιεʹ κα κʹ, ς ἐὰν ατος δοξε μετ τ τν πόλιν τν ντιοχέων τν κακν παλλαγναι κα ν ερήν διάγειν.

 

„Wähernd der Regierungszeit des Claudius schickten die Landbewohner und Städter von Antiocheia einen Bericht, in dem sie den Kaiser baten, ihnen die Erlaubnis zu erteilen, die Olympischen Spiele der Pisaner im Land der Griechen zu übernehmen, welches aus den Erträgen des Vermögens des Sosibios bestritten wurde, eines Senators und ihres Mitbürgers. Kaiser Claudius erlaubte ihnen die Übernahme der Olympischen Spiele im Jahre 92 antiochenischer Zeitrechnung (43/44 n. Chr.). … Die Stiftung war dafür bestimmt, seinen Mitbürgern im Abstand von 5 Jahren ein vielfältiges Fest über 30 Tage im Monat Hyperboretaios-Oktober mit szenischen, thymelischen und tragischen sowie athletischen Agonen sowie Pferderennen und Gladiatorenkämpfen zu geben.“

Malalas XII 3 (284-285 Dindorf):

(284) π δ τς ατο βασιλείας ο ντιοχες κτήτορες κα πολται μήνυσιν ποιήσαντες δεήθησαν το ατο βασιλέως Κομμόδου, να π θείας ατο κελεύσεως προσκυρώσ τ δημοσί τς προσόδους ς εασε τ τν ντιοχέων πόλει Σωσίβιος προειρημένος λόγ θεωριν πολυτρόπων κα διαφόρων γώνων πιτελουμένων τ ατ πόλει, κα να μ πορίζωνται τς προσόδους ο πολιτευόμενοι, λλ τ δημόσιον κα ατ χορηγε λόγ τν πιτελουμένων πρς τέρψιν τς πόλεως λυμπίων κα λλων τινν θεωριν ν τ ατ πόλει τν ντιοχέων. κα εθέως ατς βασιλες Κόμμοδος δι θείας ατο κελεύσεως προσεκύρωσε τ δημοσί τς προσόδους, θεσπίσας τ λύμπια πιτελεσθαι κα φορίσας κ το δημοσίου παρέχεσθαι ες λόγον ναλωμάτων τν πουργούντων τ τν λυμπίων ερ κα κοσμικ ορτ φανερ χρήματα, νομοθετήσας κατ τετραετ χρόνον πιτελεσθαι μέμπτως ν τας ορτας τν ναθημάτων, τοι θυσιν, τν ξ θους, τοτστ τ πανέμ τοι ουλί μην κα τ λώ τ λεγομέν αγούστ μην π μέρας μεʹ ες ορτν το λυμπίου Διός,

σαύτως φορίσας κα ες λόγον πποδρομίου μέμπτως πιτελουμένου κατ τν λίου μέραν, τοτ’ στ κατ κυριακήν, λλην ξ ατν φανερν χρυσίου ποσότητα. μοίως δ κα ες λόγον σκηνικς ορτς νυκτερινς πιτελουμένης κατ τη γʹ, τν λεγομένων ργίων, περ στ μυστηρίων Διονύσου κα φροδίτης, τοτ’ στ το λεγομένου Μαϊουμ δι τ ν τ μαΐ τ κα ρτεμισί μην πιτελεσθαι τν ατν ορτήν, φώρισε φανερν χρυσίου ποσότητα λόγ λαμπάδων κα κανδήλων κα τν λλων τν προχωρούντων π τν πανήγυριν τν λʹ μερν τερπνν παννυχίδων. περ ς νυκτερινς ορτς μέμνηται Βεργίλλιος σοφώτατος ωμαίων ποιητς ν τ δʹ ατο λόγ, τ ωμαϊκ γλώσσ κθέμενος τατα. Τριετηρικ Βάκχω ργια νοκτούρνους κου βοκτ κλάμωρε Κιθαιρών· στι τ λληνίδι γλώσσ τ τριετηρικ τει, τε Διόνυσος ν νυκτ τ φων τν ορτν τν ργίων ν τ Κιθαιρωνί ρει.

„Unter seiner Regierung aber machten die antiochenischen Grundbesitzer und Bürger eine Eingabe: Sie baten Kaiser Commodus, er möge mittels seines göttlichen Entscheides dem öffentlichen Fiskus die Einkünfte anheimfallen lassen, die der stadt der Antiochener der oben genannte Sosibios hinterlassen hatte, um vielerlei Schauspiele und verschiedene Wettkämpfe für diese Stadt durchführen zu lassen. Und die Stadtväter sollten nicht Nutznießer dieser Einkünfte sein, sondern der öffentliche Fiskus solle sie haben und für die Olympischen Spiele und gewisse weitere Schaustellungen zur Ergötzung des Gemeinwesens in eben dieser Stadt der Antiochener ausgeben. Und bald schlug dieser nämliche Kaiser Commodus durch seinen göttlichen Erlaß dem öffentlichen Fiskus die Einkünfte zu. Er erließ den Befehl, die olympischen Spiele sollten abgehalten werden, und bestimmte, aus dem öffentlichen Etat sollten erhebliche Mittel bereitgestellt werden für Aufwändungen für diejenigen, die mit dem heiligen, dem internationalen Fest der Olympischen Spiele beschäftigt waren. Er bestimmte gesetzlich, sie sollten untadelig alle 4 Jahre an den Festen der Weihegaben, d.h. der herkömmlichen Opfer, durchgeführt werden, d.h. im Monat Panemos (Juli) und im Loos (August), 45 Tage lang als Fest des Olympischen Zeus. ... “

Lit. zur Stelle: E. Hall, Introduction: Pantomime, A Lost Chord of Ancient Culture, in: dies. - R. Wyles (Hrsg.), New Directions in Ancient Pantomime (Oxford 2008) 18.

Malalas XII 6 (285-286 Dindorf):

φώρισε δ κα τ λοιπ χρήματα ες λόγον μίμων κα ρχηστικν κα τν λοιπν τέρψεων τν ν Πανδήμοις πιτελουμένων. κα κτοτε παρεσχέθη τ ατ τν ντιοχέων πόλει παρ το δημοσίου μέμπτως τ χορηγούμενα λόγ τν προειρημένων θεωριν πάντα. κα νέστησαν τ βασιλε Κομμόδ ο ντιοχες στήλην χαλκν κατ μέσου τς πόλεως ατν. π ον τς ατο βασιλείας πρώτοις πετελέσθη τ λύμπια τος ντιοχεσι Σύροις π θείας ατο, ς προείρηται, κελεύσεως τους σξʹ χρηματίζοντος κατ τος ατος ντιοχες Σύρους ν τ παρατο κτισθέντι Ξυστ. γόρασαν δ τ ατ λύμπια ο ντιοχες παρ τν Πισαίων τς λλάδος πνενήκοντα περιόδους γνος λυμπίων, ς εναι π τη τξʹ, γράφ πάκτ.

„ ... Während seiner (Kaiser Commodus’) Regierung wurden also für die Antiochener in Syrien als für die ersten gemäß seinem göttlichen Befehl – wir haben oben darüber berichtet – die Olympischen Spiele begangen. Man zählte das Jahr 260 nach der Ära der syrischen Antiochener, Austragungsort war das von ihm aufgeführte Xystum. Es kauften aber die Antiochener die Olympischen Spiele den Pisaiern in Griechenland für 90 Perioden eines Wettkampfes der Olympischen Spiele ab. Damit galt dies gemäß einem ungeschriebenen Abkommen 360 Jahre.“ (Deutsche Übersetzung von J. Thurn: Johannes Malalas, Weltchronik, Bibliothek der griechischen Literatur 69, Stuttgart 2009).

Malalas XII 10 (287-289 Dindorf):

Ες δ τν ατν ερν γνα τν λυμπίων ρχοντο πκάστης πόλεως κα χώρας

 

 

Darstellung der Muse Kalliope; Vatikan Museo Clementino 312 (Photo: Jastrow).
Spiele zu Ehren der Kalliope

Bei den Spielen zu Ehren der Muse Kalliope fanden Zirkusrennen und Theateraufführungen statt.

Quellen:
Libanios, ep. 811, 2. 4 (ed. Foerster):

(2) νν δ καρπός τε νεδόθη τς τραχύτητος κα δω παλινδίαν. ο γρ δ πρ μεσημβρίας κενοι λελουμένοι κα κοιμώμενοι Λακωνικοί τινες γεγένηνται τος τρόπους κα καρτερικοί, κα πρς τ μέρ τς νυκτς οκ λίγον πονοσιν σπερ προσηλωμένοι τας λεξάνδρου θύραις.  (3)   δ’ εβοήσειεν νδοθεν, σείεται πάντα, στ’ οδ σιδήρου μοι δεήσεσθαι δοκεν το πειλεν ποχρντος νεργούς τε μοκα σώφρονας ποιεν τος ργούς τε κα θρασες.  (4)  τεθεράπευται δ κα Καλλιόπη τς σς γνώμης ξίως ο μόνον πποδρομίαις, λλ κα τας π σκηνς χάρισι κα τέθυται ν θεάτρ τ θε κα μετετάξατο παρ’ μς ο μικρν μέρος, σθ’ τε βο λαμπρ θεοί τε ν τ βο καλονται. δηλν δ ρχων ς χαίρει τ τοιαύτ βο μείζω ταύτην ππλειόνων προκαλεται.

Libanios, ep. 1175, 4 (ed. Foerster):

λλ περ μν τούτων εχεσθαι λείπεται· σδ σθι λύπην ο μικρν διαφυγών, κατέσχεν μς τς Καλλιόπης οκέθ’ μοίως τιμωμένης. ν γρ κωλύων τς ορτς κρατεν τν νόμον.

Anspielung auf das Fest der Kalliope in einem Brief an den consularis Bithyniae, Libanios, ep. 1182,2 (364 n.Chr.):

„ An Theodoros
... Denk daran, dass du dafür Kalliope Dank schuldest und Apollon und Zeus, den Göttern unserer Stadt. Der Muse und dem Musenführer dies zu lohnen, sei spätere Sorge, aber dem Vater von beiden kannst du jetzt deine Schuldigkeit tun: Die Olympischen Spiele stehen nämlich vor der Tür, und zu diesem Fest braucht man Wettkämpfer. ... ” (Übers. Fatouros - Krischer)

Literatur: J. Liebeschütz, Antioch. City and Imperial Administration in the Later Roman Empire (1972) 230; B. Cabouret, Topoi 7/2, 1997, 1015; Öffnet externen Link in neuem FensterM. Meyer, Die Personifikation der Stadt Antiocheia. Ein neues Bild für eine neue Gottheit, JdI Ergänzungsheft 33 (2007) 75.

Orgia, Maiumas, Spiele zu Ehren des Dionysos und der Aphrodite

Maiumas genannte Spiele sind auch in Öffnet internen Link im aktuellen FensterNikaiaÖffnet internen Link im aktuellen FensterAphrodisiasÖffnet internen Link im aktuellen FensterEdessa und Gerasa nachgewiesen. Sie bestanden aus ausgelassenen Tänzen, Nachtveranstaltungen und Mimenaufführungen und hatten scheinbar eine besondere Affinität zum Wasser. Die in der Spätantike vielfach vorgenommenen Umbauten von Orchestren in Wasserbecken boten diesen Vorstellungen eine ideale Bühne, doch kann nicht sicher gesagt werden, dass diese Umbauten auch tatsächlich stets für Maiumas-Feste genutzt wurden. 

Codex Theodosianus XV 6 (396 n.Chr.)
Johannes Chrysostomos, VII. Hom. in Matth. (Migne, PG 57, 79-81; Öffnet externen Link in neuem FensterBKV):

„ … Auch du läufst zum Schauspiel (ϑέατρον) und siehst schwimmende Weiber und das Vorzeigen der Scham … Du läufst zur Quelle des Teufels, um eine schwimmende Hure zu sehen, und dabei erleidet deine Seele Schiffbruch, denn jenes Wasser ist ein Meer des Lotterlebens. Es bewirkt nicht, dass die Körper untergetaucht werden, sondern dass die Seelen Schiffbruch erleiden, denn jene schwimmt und zeigt ihren nackten Körper, aber du siehst zu und wirst untergetaucht bis zum tiefsten Abgrund der Schwelgerei … Und das schlimmste ist, dass man dieses ganz verruchte Wesen Wonne nennt, und dem Meer des Verderbens den Namen Kanal (εὔριπον) gibt … Die Sintflut zur Zeit Noahs hat der Menschheit kein solches Verderben gebracht wie diese in aller Schamlosigkeit schwimmenden Weiber uns ersäufen.“

Lit.: A. Retzleff, John Chrysostom's sex aquarium. Aquatic metaphors for theatre in homily 7 on Matthew, JECS 11, 2003, 115-138; A. Puk, Das römische Spielewesen in der Spätantike, Millennium-Studien, 48 (Berlin - Boston 2014) 362-365.

Julian Apostata, misopogon 362D:
Libanios X 14 (I 405,17 Förster).
Libanios or. XVI 20:
Libanios XLI 16 (III 302,14-17 Förster).
Libanios L 11 (III 475,22-476,9 Förster).
Malalas XII 3 (284-285 ed. Dindorf):

ὡσαύτως ἀφορίσας καὶ εἰς λόγον ἱπποδρομίου ἀμέμπτως ἐπιτελουμένου κατὰ τὴν Ἡλίου ἡμέραν, τοῦτ’ ἐστὶ κατὰ κυριακήν, ἄλλην ἐξ αὐτῶν φανερὰν χρυσίου ποσότητα. ὁμοίως δὲ καὶ εἰς λόγον σκηνικῆς ἑορτῆς νυκτερινῆς ἐπιτελουμένης κατὰ ἔτη γ’, τῶν λεγομένων Ὀργίων, ὅπερ στὶ μυστηρίων Διονύσου καὶ Ἀφροδίτης, τοῦτ’ ἐστὶ τοῦ λεγομένου Μαϊουμᾶ διὰ τὸ ἐν τῷ μαΐῳ τῷ καὶ ἀρτεμισίῳ μηνὶ ἐπιτελεῖσθαι τὴν αὐτὴν ἑορτήν, ἀφώρισεφανερὰν χρυσίουποσότητα λόγῳ λαμπάδων καὶ κανδήλων καὶ τῶν ἄλλωντῶν προχωρούντων ἐπὶ τὴν πανήγυριν τῶν λʹ ἡμερῶν τερπνῶν παννυχίδων. περὶ ἧς νυκτερινῆς ἑορτῆς μέμνηται Βεργίλλιος ὁ σοφώτατος Ῥωμαίων ποιητὴς ἐν τῷ δʹαὐτοῦ λόγῳ, τῇ Ῥωμαϊκῇ γλώσσῃ ἐκθέμενος ταῦτα. Τριετηρικὰ Βάκχω ὄργια νοκτούρνους κουὲ βοκὰτ κλάμωρε Κιθαιρών ὅ ἐστι τῇ Ἑλληνίδι γλώσσῃ τῷ τριετηρικῷ ἔτει, ὅτε ὁ Διόνυσος ἐν νυκτὶ τῇ φωνῇ τὴν ἑορτὴν τῶν ὀργίων ἐν τῷ Κιθαιρωνίῳ ὄρει.

„Gleichfalls wies er (d. h. Kaiser Commodus) für ein szenisches Nachtfest, das alle drei Jahre durchgeführt wurde, die sogenannten Orgia, d. h. Mysterien des Dionysos und der Aphrodite, somit das Maiumas, das seinen Namen darum hat, daß dieses Fest im Monat Mai-Artemisios begangen wird, eine beträchtliche Menge Goldes an für Fackeln, Lampen, und weitere Requisiten für das Fest der 30-tägigen erquickenden Vigilien. Dieses Nachtfestes gedenkt Vergil, der sehr weise Dichter der Römer, in seinem vierten Buch, in dem er in lateinischer Sprache dies vorlegte: «trieterica Baccho Orgia nocturnusque vocat clamore Cithaeron» (Vergil Aen. IV 302-303.). Dies bedeutet in griechischer Sprache: «Über drei Jahre, wenn Dionysos in der Nacht mit seiner Stimme das Fest der Orgien auf dem Kithairon-Gebirge erschallen läßt».“ (Deutsche Übersetzung von J. Thurn: Johannes Malalas, Weltchronik, Bibliothek der griechischen Literatur 69, Stuttgart 2009).

Malalas XIV 17 (362 ed. Dindorf):

καὶ προηγάγετο ἔπαρχον Ἀντίοχον τὸν Χούζωνα, τὸν ἔγγονον Ἀντιόχου τοῦ Χούζωνος τοῦ μεγάλου, ὃς παρέσχεν ἐν Ἀντιοχείᾳ τῇ μεγάλῃ προσθήκην χρημάτων εἰς τὸ ἱππικὸν καὶ τὰ Ὀλύμπια καὶ τὸν Μαϊουμᾶν.

.„Und der Kaiser (d.i. Theodosios) ernannte Antiochos Chuzon zum Präfekten, den Enkel von Antiochos Chuzon dem Älteren. Dieser war es, der in Großantiocheia eine Geldstiftung für Pferderennen, die olympischen Spiele und die Maiumas dargebracht hatte.“

Theodoret, eccl. hist. III 10:
Theophanes, Chronograph. I p. 451, A.M. 6270, 25-27:

Lit.: J. Huskinson, Theatre, performance  and theatricility in some mosaic pavements from Antioch, BICS 46, 2002-2003, 131-165; Z. Weiss, Public spectacles in Roman and late antique Palestine (Cambridge - London 2014) 139.

Unbenannte Spiele

Quellen:

Malalas XII 6 (286 ed. Dindorf):

Ἀφώρισε δὲ καὶ τὰ λοιπὰ χρήματα εἰς λόγον μίμων καὶ ὀρχηστικῶν καὶ τῶν λοιπῶν τέρψεωντῶν ἐν Πανδήμοις ἐπι τελουμένων. καὶ ἔκ το τεπαρεσχέθη τῇ αὐτῇ τῶν Ἀντιοχέων πόλει παρὰ τοῦ δημοσίου ἀμέμπτως τὰχορηγού μεναλόγῳ τῶν προειρημένων θεωριῶν πάντα. καὶ ἀνέστησαν τῷ βασιλεῖ Κομμόδῳ οἱ Ἀντιοχεῖς στήλην χαλκῆν κατὰ μέσου τῆς πόλεως αὐτῶν. ἐπὶ οὖν τῆς αὐτοῦ βασιλείας πρώτοις ἐπετελέσθητὰ Ὀλύμπιατοῖς Ἀντιοχεῦσι Σύροις ἀπὸ θείας αὐτοῦ ὡς προείρηται κελεύσεως ἔτουςσ ξʹ χρηματίζοντος κατὰ τοὺς αὐτοὺς Ἀντιοχεῖς Σύρους ἐν τῷ παρ αὐτοῦ κτισθέντι Ξυστῷ. ἠγόρασαν δὲ τὰ αὐτὰ Ὀλύμπια οἱ Ἀντιοχεῖς παρὰ τῶν Πισαίων τῆς Ἑλλάδος ἐπἐνενήκοντα περιόδους ἀγῶνος Ὀλυμπίων ὡς εἶναι ἐπὶ ἔτη τξʹ, ἀγράφῳ πάκτῳ

„Er (d.i. Kaiser Commodus) setzte aber auch das restliche Geld für Mimen und Tänzer sowie die übrigen Lustbarkeiten, die an den Volksfesten dargeboten werden, aus. Und vom damaligen Zeitpunkt an wurden der Stadt der Antiochener vom öffentlichen Fiskus untadelig die Ausgaben für die oben genannten Unterhaltungen samt und sonders zugewiesen. Und die Antiochener stellten für Kaiser Commodus eine bronzene Statue inmitten ihrer Stadt auf. Während seiner Regierung wurden also für die Antiochener in Syrien als für die ersten gemäß seinem göttlichen Befehl – wir haben oben darüber berichtet – die Olympischen Spiele begangen. Man zählte das Jahr 260 nach der Ära der syrischen Antiochener, Austragungsort war das von ihm aufgeführte Xystum. Es kauften aber die Antiochener die Olympischen Spiele den Pisaiern in Griechenland für 90 Perioden eines Wettkampfes der Olympischen Spiele ab. Damit galt dies gemäß einem ungeschriebenen Abkommen 360 Jahre.“ (deutsche Übersetzung von J. Thurn: Johannes Malalas, Weltchronik, Bibliothek der griechischen Literatur 69, Stuttgart 2009).

Johannes Chrysostomos, de inani gloria 4 (ed. Malingrey, Paris 1972; Öffnet externen Link in neuem FensterDoc. Cath. Om. ital. Übers. pdf).

Lit.: M.L.W. Laistner, Christianity and pagan culture in the later Roman Empire together with an English translation of John Chrysostom's address on vainglory and the right way for parents to bring up their children (New York 1967); J.N.D. Kelly, Golden Mouth: The Story of John Chrysostom - Ascetic, Preacher, Bishop (Ithaca 1995) 85-87 (Öffnet externen Link in neuem Fenstergoogle-Buch); B. Borg – Chr. Witschel, Veränderungen im Repräsentationsverhalten der römischen Eliten, in: G. Alföldy – S. Panciera (Hrsg.), Inschriftliche Denkmäler als Medien der Selbstdarstellung in der römischen Welt (Stuttgart 2001) 95; A. Puk, Das römische Spielewesen der Spätantike, Millennium-Studien 48 (Berlin - Boston 2014) 135; G. Roskam, John Chrysostom on Pagan Euergetism: A Reading of the First Part of De inani gloria et de educandis liberis, Sacris Erudiri. A Journal of Late Antique and Medieval Christianity 53, 2016, 147-169.