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Beschreibung

Literatur

Öffnet internen Link im aktuellen FensterVeranstaltungen

Anazarbos, römisches Theater, Blick von Nordwesten in die cavea (Photo: M. Piana).
Anazarbos, Theater von Süden mit den Resten der Stützpfeiler der cavea (Photo: M. Piana).
Anazarbos, römisches Theater mit Resten des summa cavea (Photo: M. Piana).

Maße

Dm cavea 58 m

Beschreibung

Die cavea des kaiserzeitlichen Theaters ist teilweise in den Fels geschnitten und teilweise auf Substruktionen gebaut. Vom Bühnengebäude sind Friese mit figürlichen Darstellungen sowie Säulen in rötlichem Granit erhalten. Das Theater liegt am Rande der antiken Stadt und befindet sich in einem Viertel mit Stadion und einem Amphitheater, also einem Ensemble, das zur Abhaltung umfangreicher Spiele - wie sie unten erst ansatzweise aufgeführt sind - bestens geeignet war. Schließlich wurden in Anazarbos in der Mitte des 3. Jhs. n.Chr. unter Kaiser Valerian sechs verschiedene Agone ausgeführt, davon drei im Rahmen von Feierlichkeiten der sog. Öffnet internen Link im aktuellen FensterNeokorien, einem ausgesprochen begehrten Ehrentitel, welchen Anazarbos drei Mal führen durfte - genauso oft wie die großen Metropolen Öffnet internen Link im aktuellen FensterPergamon, Öffnet internen Link im aktuellen FensterSmyrna und Öffnet internen Link im aktuellen FensterEphesos an der kleinasiatischen Westküste. Der Rang der Festspielarchitektur von Anazarbos dürfte hieraus deutlich genug hervorgehen, auch wenn er von archäologischer Seite noch nicht adäquat verdeutlicht werden kann.

Literatur

J. Th. Bent, Recent Discoveries in Eastern Cilicia, Journal of Hellenic Studies 11, 1890, 232 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR).

R. Heberdey/A. Wilhelm, Reisen in Kilikien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, Denkschriften 44,6 (Wien 1896) 35.

M. Gough, Anazarbus, Anatolian Studies 2, 1952, 99 Abb. 2 mit Lageplan; S. 102 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR).

P. Verzone, Palladio 1957, 22 Abb. 31.

J. Wagner, Türkei. Die Südküste von Kaunos bis Issos. Artemis-Cicerone (München 1980) 238.

P. Ciancio Rossetto/G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 361.

M. Spanu, Teatri ed edifici da spettacolo in Cilicia, in: É. Jean - A. M. Dinçol - S. Durugönul (Hrsg.), La Cilicie: espace et pouvoirs locaux (2e millénaire av. J.-C. 4e siècle ap. J.-C.), Actes de la Table ronde internationale d’Istanbul, 2-5 novembre 1999. Varia Anatolica XIII (Paris 2001) 445-477.

R. G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 103 Abb.

R. Posamentir – M. Hamdi Sayar, Anazarbos – ein Zwischenbericht aus der Metropole des Ebenen Kilikien, Istanbuler Mitteilungen 56, 2006, 346 f. Abb. 34-35.

Yaşar Yılmaz, Anadolu antik tiyatroları (Istanbul 20102) 219.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia

Öffnet externen Link in neuem FensterDeutsches Archäologisches Institut

Öffnet externen Link in neuem FensterUniversität Tübingen

Öffnet externen Link in neuem FensterUniversity of Michigan

Öffnet externen Link in neuem Fenstermimarlikmuzesi

Öffnet externen Link in neuem FensterSymposium University of Michigan 2008.

Veranstaltungen

Literatur allg.: R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 146 ff.

Anazarbos, Bronzemünze von Valerianus I. des Jahres 253/254; AV mit drapierter Büste nach rechts; RV mit 6 Preiskronen.
Anazarbos, Bronzemünze (253-260) mit Darstellung einer Büste nach rechts und einem Preistisch.
Olympia, Ὀλύμπια, Spiele zu Ehren des Zeus Olympios

Zahlreiche Spiele durften sich nach den berühmten Wettkämpfen im griechischen Olympia benennen, so auch diese. Anders als beim großen Vorbild fand hierbei auch ein Agon von Flötenspielern statt, möglicherweise – aber nicht sicher – im Theater.

Quellen:

Siegerinschrift eines Flötenspielers aus dem frühen 3. Jh. n. Chr., Öffnet internen Link im aktuellen FensterFdD III 1, Nr. 550, Z. 25.

Lit.: Andrew F. Farrington, Olympic Victors and the Popularity of the Olympic Games in the Imperial Period, Tyche 12, 1997, 38; R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jahrhundert n.Chr., Kultur und Erkenntnis 2 (Düsseldorf 1985) 33 B4-B6 Taf. 3,21 (Commodus, Crispina und Julia Domna).

Hadrianeia

Zu Ehren von Kaiser Hadrian, des ausgewiesenen Anhängers griechischer Kultur, fanden an vielen Orten nach ihm benannten Agone statt, so auch im kilikischen Anazarbos. Das Programm der Spiele ist unbekannt, überliefert sind immerhin athletische Wettkämpfe, Bühnenspiele sind nicht bekannt. Münzen mit der Legende »Adrianios Oikonomikos« finden sich noch oder wieder in der Regierungszeit von Kaiser Elagabal.

Lit.: M. Lämmer, Olympien und Hadrianeen im antiken Ephesos, Dissertation Köln 1967, 39; R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jahrhundert n.Chr., Kultur und Erkenntnis 2 (Düsseldorf 1985) 32 B1-B3. B7 Taf. 3,22; St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 219; R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 284 f. Nr. 418 Rs 22.

Philadelphia Severeia

Aus Anlaß der Bruderliebe zwischen Geta und Caracalla veranstaltete Spiele, denen wahrscheinlich keine lange Lebensdauer beschieden war. Das Festprogramm ist nicht überliefert.

Literatur: St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 221; R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 267 Nr. 302-304.

Anazarbos, Bronzemünze (199/200), Septimius Severus auf der Vs, Preiskrone anlässlich der Severeia Olympia Epinikia auf der Rs; Ziegler, Festwesen B 10.
Severeia Olympia Epinikia

Unter Septimius Severus abgehaltene Spiele unbekannten Programms. Sie scheinen en Kordigais und an den Grenzen Kilikiens ausgerichtet worden zu sein.

Münzen (siehe Bild):

Vs: Brustbild des Septimius Severus mit Lorbeerkranz, ΑΥΤ Κ Λ ΣΕΠ ΣΕΥΗΡΟΣ ΠΕΡΤ ΣΕΒ.
Rs.: Preiskrone zwischen zwei Palmzweigen, ΑΝΑΖΑΡΒΕΩΝ ΝΕΩΚΟΡΩΝ ΕΤ ΗΙΣ / ΣΕΥΗΡΙΑ / ΟΛΥΜΠΙΑ ΕΠΙΝΕΙΚΙΑ darunter ΕΝ ΚΟΔΡΙΓΑΙΣ

Literatur zur Münze: R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jahrhundert n.Chr., Kultur und Erkenntnis 2 (Düsseldorf 1985) 34 B10 Taf. 3,25 (199/200 n.Chr.); vgl. R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 264 Nr. 288-289.

Anazarbos, Bronzemünze des Elagabal 219-221; AV: Büste mit Panzer und Lorbeerkranz nach rechts, AVT K MA ANTWNEINOC CEB; RV 4-beiniger Tisch mit Preiskrone, ADPIAN IOCOIKOVMENIKOC, A M K im Feld, ANAZAP.
Anazarbos, Bronzemünze des Severus Alexander des Jahres 230/1. AV: Büste mit Lorbeerkranz nach rechts, AVTOK M A CEV ALEXANDPOC, RV: Preiskrone mit kleinen Kränzen (?) und Siegerpalme, ANAZAPBOV MHTPOPOLEOC, CE-KPA(?), Datum ET QMC in ; Ziegler, Anazarbos Nr. 584.1.
Antoneina Olympia Epinikia

Unter Kaiser Elagabal wurde Anazarbos im Jahre 218 n. Chr. mit dem Recht zur Ausrichtung der Spiele ausgezeichnet und mit Erteilung der zweiten Neokorie mit der städtischen Rivalin Tarsos gleichgestellt. Das Festprogramm ist unbekannt.

Literatur: St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 221; R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 282 Nr. 393 Rs 7 Taf. 16, 399.3.

Severeia Olympia Epinikia

Unter Kaiser Alexander Severus wurde dieses Fest anläßlich der Siege über die Sassaniden begangen. Es war gleichzeitig eine Feier, die nicht erst auf die Olympia Epinikia des Elagabal, sondern bereits auf die oben aufgeführten des Septimius Severus zurückreichten.

Literatur: R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jh. n. Chr. (Düsseldorf 1985) 46. 90-92. St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 221 f.; R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 289 Nr. 447 Rs 8.