Die Spiele wurden im Jahre 91 aus Anlass des Sieges von Kaiser Domitian über der Daker von Lucius Arruntius Stella vermutlich in seiner Funktion als Ädil oder Prätor veranstaltet, der in diesem Jahre auch Mitglied im 15-Männer-Kollegium der quindecemviri-sacris-faciundis war. Der unten zitierte Ausschnitt aus dem Gedicht des Statius hatte der Dichter wohl 91 anlässlich der Einweihung der Reiterstatue des Domitian auf dem Forum Romanum dem Kaiser gewidmet. Die Reiterstatue war aus Anlass des domitianischen Sieges über die Daker im Jahre 89 vom Senat als eine von zahlreichen Ehrungen (Ludi Dacici d. J. 89) beschlossen worden, zu denen auch Triumphalspiele wegen des dakischen Sieges zählten, die von den hier gemeinten Ludi Dacici d.J. 91 demnach zu unterscheiden sind.
Quellen
Statius, silvae I 2, 179-181:
iamque parens Latius, cuius praenoscere mentem
fas mihi, purpureos habitus iuvenique curule
indulgebit ebur, Dacasque (et gloria maior)
exuvias laurosque dabit celebrare recentes.
„Bald wird der Vater Roms, dessen Absichten vorherzuerkennen, mir erlaubt ist, dem, Jüngling das Purpurgewand und das kurulische Elfenbein zuerkennen und er wird es ihm erlauben - und das ist der größte Ruhm - die dakische Beute und seinen neuen Siegeslorbeer zu verherrlichen.” (Übers. H. Wissmüller)
Lit.: RE II (Stuttgart 1896) 1265-1266 s.v. Arruntius Nr. 26 (P. von Rohden); H. Wissmüller, Statius. Silvae, übersetzt und erläutert (Neustadt a.d. Aisch 1990).