Die Spiele fanden vom 26. Oktober bis zum 1. November statt und sollten fester Bestandteil des römischen Festkalenders werden. Sie wurden von L. Cornelius Sulla aus Anlass seines Sieges am Collinischen Tor von Rom im Jahre 82 v.Chr. gestiftet, ein Sieg, der für seine spätere Wahl zum Diktator entscheidend war. Die Spiele fanden zu Ehren der Victoria und der Venus Felix statt und wurden bis in die Kaiserzeit hinein abgehalten. Noch der Panegyricus auf den Einzug Kaiser Konstantins d.Gr. nach Rom im Jahre 313 nutzt die Erinnerung an diesen Sieg als Folie, um den Sieg Konstantins über Maxentius in noch hellerem Licht erscheinen zu lassen.
Quellen
Cicero, in Verrem (Gegen Verres) I 10,31.
Velleius Paterculus II 27,6:
... Felicitatem diei, quo Samnitiurn Telesinique pulsus est exercitus, Sulla perpetua ludorum circensium honoravit memoria, qui sub eius nomine Sullanae Victoriae celebrantur.
„ ... Zum ewigen Andenken an den glücklichen Tag, an dem er das Heer der Samniten und des Telesinus geschlagen hatte, stiftete Sulla Zirkusspiele, die, mit seinem Namen verbunden, als 'Spiele der Sullanischen Victoria' immer noch gefeiert werden.”
Akten der Arvalbrüder, InscrIt XIII 2,2.
Fasti Sabini, InscrIt XIII 2,5.
Fasti Maffeiani, InscrIt XIII 2,10.
Literatur
E. Ruggiero (Hrsg.), Dizionario epigrafico, IV 3 (Rom 1946-1985) 2009 s.v. ludi (M. Malavolta).
R. Isidori Frasca, Ludi nell'antica Roma (Bologna 1980) 40.
H.H. Scullard, Römische Feste: Kalender und Kult (Mainz 1985) 196.
R.W. Fortuin, Der Sport im Augusteischen Rom, Palingenesia 57 (Stuttgart 1996) 42 f.