Thespis galt in der Antike als der erste griechische Tragödiendichter. Zwischen 536 v. Chr. und 533 v. Chr. trat er bei dem Agon der Tragödien bei den großen Dionysien in Athen auf. Er fügte dem bis dahin allein singenden und tanzenden Chor erstmals einen Schauspieler in der Tracht des Dionysos hinzu. Laut Aristoteles war dies mit dem Übergang vom reinen Chorauftritt zum Drama gleichbedeutend. Erstmal bei Horaz ist die Nachricht fassbar, dass Thespis mit einer Wanderbühne auf einem Karren herumgezogen sei, weshalb der Wohnwagen wandernder Schauspieler oder deren Wanderbühne auch Thespiskarren genannt wird.

Testimonia

Anthologia Graeca VII 410 (Dioskurides):

„Ich bin Thespis; ich habe die tragische Dichtung erfunden,
als ich für Bauern im Dorf neues Vergnügen ersann.
Bakchos führte da noch einen derben Chor, und zum Preise
ward ihm ein Bock und ein Korb attischer Feigen geschenkt.
Änderten Neue es um, es geben die vielen Äonen
vielem noch andre Gestalt: aber was mein ist, ist mein." (Übers. H. Beckby)

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAnthologia Graeca VII 411 (Dioskurides)
Aristophanes, vesp. 1476-1481.
Öffnet internen Link im aktuellen FensterAthenaios I (26d).
Diogenes Laertios III 56-57: 

„Wie vor Zeiten in der Tragödie zunächst nur der Chor allein die ganze Handlung durchführte, sodann Thespis einen Schauspieler einführte, um dem Chor einige Pausen zu gönnen, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAischylos einen zweiten  und Öffnet internen Link im aktuellen FensterSophokles einen dritten, womit die Tragödie ihre Vollendung erreichte, so war auch ... 
(57) Thrasyllos behauptet, er habe seine Dialoge nach dem Muster der tragischen Tetralogien herausgegeben, sowie man dort mit vier Dramen in den Agon eintrat, von denen das vierte ein Satyrspiel war. ... ”

Öffnet internen Link im aktuellen FensterHoraz, epistulae II 1,161-163. 
Öffnet internen Link im aktuellen FensterHoraz, de arte poetica 275-279.
Marmor Parium
Plutarch, Solon 29,6.
Pseudo-Platon, Minos 321a
Suda ϑ 282 (Suda-online)
Suda φ 762 (Suda-online)
Themistios, or 26,316d (382 Dindorf)

Literatur und Ausgaben

Bruno Snell (Hrsg.), Tragicorum graecorum fragmenta (TrGF), I. Didascaliae tragicae, catalogi tragicorum et tragoediarum, testimonia et fragmenta tragicorum minorum (Göttingen 1971) 61-66 Nr. 1.

B. Gauly u.a. (Hrsg.), Musa tragica. Die griechische Tragödie von Thespis bis Ezechiel. Ausgewählte Zeugnisse und Fragmente griechisch und deutsch, Studienhefte zur Altertumswissenschaft, 16 (Göttingen 1991) 32-36.

Bernhard Zimmermann: Die attische Tragödie, in: ders. (Hrsg.), Handbuch der griechischen Literatur der Antike, 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit (München 2011) 555–557.

weblink:

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Werke

Πενϑεὺς, Pentheus

Pollux 7,45:

” ... Wirklich glaub' ein Hirschkalbfell als Überkleid zu tragen ..."

Ausgaben und Lit.: