Maße
Dm cavea 87,6 m
Dm orchestra 22,9 m
Breite pulpitum 45,7 m
Tiefe pulpitum 8,5 m
Beschreibung
Die cavea des römischen Theaters ist in ihren unteren Teilen an einen natürlichen Hang gebaut, der mittlere und obere Rang ruhen bereits auf gewölbten Radialkammern und einer Aufschüttung. Vorherrschende Bautechnik sind Quadermauerwerk aus lokalem Kalk- und Sandstein sowie Gussmauerwerk. Die cavea ist in 3 Ränge unterteilt. In der orchestra sind 6 niedrige Stufen für die Ehrensitze sichtbar, im unteren Rang 16 und im mittleren 15 Sitzreihen, die Anzahl der Sitze im oberesten Rang ist unbekannt. Durch 5 Vomitorien konnte man den unteren Umgang erreichen. Seitliche Eingänge führten ebenerdig in die orchestra; über diesen Eingängen waren die Weihinschriften IRT 322 und IRT 321 angebracht. Hierüber lag eine Tribüne für die Magistrate der Stadt, deren Brüstung mit Kränzen und Füllhörnern dekoriert war und die durch eine Inschrift (IRT 521) des L. Caninus Gallus annähernd datierbar ist. Eine porticus in summa cavea schloß den Zuschauerrund oben ab. In ihrer Mitte lag eine Ädikula der Ceres Augusta, deren Vollendung in tiberischer Zeit einer gewissen Suphunibal verdankt wird (IRT 269). Die orchestra besaß ursprünglich mehrere aufeinander folgende bemalte und stuckierte Böden, bis diese schließlich durch einen Marmorboden mit verschiedenen Gesteinssorten erneuert wurden. Das pulpitum war mit Nischen verziert. Die scaenae frons bestand aus 3 Etagen korinthischer Ordnung, sie hatte 3 Rundnischen, deren mittlere etwas größer als die seitlichen war. Vor der Bühne fanden sich Reste der Mechanismen für die Bühnenvorhänge. Hinter der Bühne sind kleine Räumlichkeiten erhalten, seitlich einige weitere. Hinter dem Theater liegt die Porticus mit einem Tempel, der den Dei Augusti geweiht war. In dem Teil der Porticus, die an das Bühnengebäude angebaut ist, liegt eine Brunnenanlage. Das Theater wurde unter Kaiser Augustus in den Jahre 1/2 n. Chr. geweiht, der Ceres-Augusta-Tempel oberhalb der cavea unter Tiberius in den Jahren 35/36 n. Chr. Aus ihm stammt eine Kultstatue der Ceres Augusta, welche die Gesichtszüge von Livia Augusta, der Mutter von Kaiser Tiberius, trägt, und die heute im Museum von Tripolis aufbewahrt wird. Der Cäsaren-Tempel stammt aus der frühclaudischen Epoche. Unter Kaiser Antoninus Pius wurde die scaenae frons mit Marmor neu ausgestattet und mit dem ausgesprochen hoch erscheinenden Preis von zusammen 500.000 Sesterzen bezahlt. Weitere Restaurierungen erfolgten unter Kaiser Konstantin d.Gr.