Hellenistischer Tragödiendichter aus Athen, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. Seine Stücke sind verloren, allein drei Titel mit wenigen Versen sind vor allem im byzantinischen Lexikon des Johannes Stobaios überliefert.  

Testimonia

Ausgaben und Literatur

Bruno Snell (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 1: Didaskalien, Kataloge, Fragmente kleinerer Tragiker (Göttingen 1971) Nr. 97.

Theodoros K. Stephanopoulos, Der Tragiker Moschion (Erster Teil). Kommentar zu den Fragmenten 1, 3, 4, Archaiognosia (Αρχαιογνωσία) 9, 1–2, 1995/1996, 137–154.

Theodoros K. Stephanopoulos, Der Tragiker Moschion (Zweiter Teil). Kommentar zu den Fragmenten 5, 7, 8, Archaiognosia (Αρχαιογνωσία), 10, 1–2, 1999/2000, 51–64.

Der Neue Pauly VIII (Stuttgart 2000) 412-413 s.v. Moschion (Bernhard Zimmermann).

Bernhard Zimmermann - Antonios Rengakos, Handbuch der griechischen Literatur der Antike, 2. Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit, Handbuch der Altertumswissenschaft. Abt. 7, Bd. 2 (München 2014) 919.

weblinks:

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Werke

Telephos, Τήλεφος

Ausgaben und Lit.:

Themistokles, Θεμιστοκλῆς

Ausgaben und Lit.:

Männer von Pherai, Φεραῖοι

Die Tragödie handelte vom Tode Jasons, des grausamen Tyrannen von Pherai. Darin kam ein Redeagon zum Thema Bestattung vor, welcher das aus den Tragödien Antigone und Aias von  Sophokles bereits behandelte Problem aufgriff. An anderer Stelle wurden unter Nennung des Prometheus Aspekte von der Geschichte des menschlichen Fortschritts dargestellt: Der Mensch habe ursprünglich ohne Behausungen, Kulturtechniken und Gesetze wie die Tiere gelebt; stattdessen sei Kannibalismus verbreitet gewesen. Im Laufe der Zeit seien Ackerbau, die Zubereitung von Speisen, der Wein, Häuser und die Gründung von Städten eingeführt worden. Die Zivilisation entwickelte sich und die Menschen seien dazu übergegangen, ihre Toten zu bestatten, um nicht an ihren früheren Kannibalismus erinnert zu werden. Treibende Kraft ist für Moschion die Zeit, wobei Prometheus als der die Entwicklung treibender Faktor auftrat. In der Folge wurden Moschion zufolge die Nachahmung der Natur und die daraus gewonnene Erfahrung bestimmend.

Ausgaben und Lit.: