Rhapsoden waren Wandersänger, welche die großen griechischen Epen mit dem Gesang zur Phorminx vortrugen, besonders diejenigen Homers, weshalb sie auch 'Homeristen' genannt wurden. Nach Athenaios traten sie seit Demetrios von Phaleron im Theater auf. Zu Delos wirkten sie bei den
Apollonien mit.
Quellen
Aelian, var. hist. XIII 14 (
griech. Text) (
dt. Übers. G.Wunderlich )
Athenaios XIV 12 (620A-D):
„Auch Rhapsoden fehlten nicht bei unserem Symposion. Denn Larensis war ein Liebhaber der Epen Homers wie kein anderer, so dass er sogar
Kassander, den König von Makedonien, völlig in den Schatten stellte. Über diesen sagt
Karystios in seinen 'Historischen Denkwürdigkeiten', dass er von Homer derart begeistert war, dass er die meisten seiner Epen ständig im Munde führte. Es gab von ihm eine eigenhändige Abschrift der 'Ilias'und der 'Odyssee'. Aristokles hat in seinem Werk 'Über Tanzchöre' bemerkt, dass die Rhapsoden auch 'Homeristen genannt wurden.
Demetrios aus Phaleron hat als erster diejenigen, die jetzt 'Homeristen' heißen, in das Theater eingeführt.
Chamaileon berichtet aber in seinem Werk 'Über
Stesichoros', dass nicht nur die Gedichte Homers vorgetragen wurden, sondern auch diejenigen des Hesiod und des Archilochos, außerdem die des Mimnermos und Phokylides. Klearchos erzählt in seinem Buch 'Über Rätsel': Die Lieder des Archilochos trug Simonides aus Zakynthos in den Theatern auf einem Stuhl sitzend vor. Ferner sagt Lysanias im ersten Buch 'Über Jambendichter', dass der Rhapsode Mnasion bei seinen Auftritten einige der Jamben des Simonides szenisch darstellte. Zu den Olympischen Spielen rezitierte der Rhapsode Kleomenes die 'Reinigungsriten' des Empedokles, wie Dikaiarchos in seinem 'Fest in Olympia' mitteilt.
Iason aber ... ” (Übers. nach C. Friedrich)
Plato, Ion 535.
Ehreninschrift für T. Älius Alkibiades in Ephesos, IE
22.
Ehreninschrift für Pythokles, IG IV 682.
Literatur
RE I A 1 (Stuttgart 1914) 244-249 s.v. ῥαψῳδός (Aly).
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