Athenischer Komödiendichter des 4. Jhs. v.Chr. Die Erwähnung eines Theophilos in der Didaskalieninschrift IG II2 2322 scheint sich auf einen Schauspieler namens Theophilos zu beziehen, doch könnte ein solcher auch mit dem gleichnamigen Komödiendichter identisch sein.

Testimonia

Suda θ 195 (Öffnet externen Link in neuem FensterSuda-online):

Θεόϕιλος, κωμικός. τῶν δραμάτων αὐτοῦ ἐστιν Ἰατρός, Ἐπίδαυρος, Παγκράτεια, Βοιωτία, Προιτίδες, Νεοπτόλεμος.

„Theophilos, Komödiendichter, seine Stücke sind: Der Arzt, Der Epidaurier, Der Pankratiast, Die Böotierin, Die Proitides, Neoptolemos.”

IG II2 2318 Z 354.
IG II2 2323 Z 49.
Öffnet internen Link im aktuellen FensterIG II2 2322.

Lit.: A. Wilhelm, Urkunden dramatischer Aufführungen in Athen (Wien 1906) 41-43.

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterMeinecke I 434 f.

Öffnet externen Link in neuem FensterMeinecke III 626-632.

Öffnet externen Link in neuem FensterKock, CAF II 473-477.

RE V A2 (Stuttgart 1934) 2137 s.v. Theophilos Nr. 10 (Koerte).

R. Kassel - C. Austin, Poetae Comici Graeci (PCG), VII (Berlin - New York 1989) 700-707.

Christian Orth, in: B. Zimmermann - A. Rengakos (Hrsg.), Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit, Handbuch der griechischen Literatur der Antike, 2 = Handbuch der Altertumswissenschaft Abt. VII, Band 2 (München 2014) 1047-1048.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem FensterPerseus

Werke

Ἀπόδημοι, Die Reisenden

Lit. und Ausgaben:

Βοιωτία, Die Böotierin

Eine Komödie gleichen Titels stammt von Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiphanes.

Athenaios XI 44 (472d).

Lit. und Ausgaben:

Ἐπίδαυρος, Der Epidaurier

Lit. und Ausgaben:

Ἰατρός, Der Arzt

Lit. und Ausgaben:

Κιϑαρῳδός, Der Kitharasänger

Komödien gleichen Titels sind von Öffnet internen Link im aktuellen FensterAlexis, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiphanesÖffnet internen Link im aktuellen FensterDiphilos und Menander bekannt. Eine Komödie des Titels 'Öffnet internen Link im aktuellen FensterDie Kitharasängerin' ist von Öffnet internen Link im aktuellen FensterAnaxandrides bekannt.

Athenaios XIV 18 (Öffnet externen Link in neuem Fenster623F); Öffnet externen Link in neuem Fensterengl. Übersetzung.

"Musik ist eine tief verschlungene Kunst. Stets erfindet sie etwas Neues für diejenigen, die Einsicht haben. Daher dichtet Öffnet internen Link im aktuellen FensterAnaxilas in seinem Stück Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Hyakinthos':

'Bei Gott, Musik ist wie ganz Afrika,
das jedes Jahr ein neues Tier gebiert.'

Und Theophilos im 'Kitharasänger':

'Ein großer, fester Schatz ist die Musik,
für alle, die in ihr zu Hause sind.'

Sie erzieht den Charakter und besänftigt die aufbrausenden und die schwankenden Gemüter." (Übers. nach U. und K. Treu)

Lit. und Ausgaben: Öffnet externen Link in neuem FensterKock, CAF II 474-475 fr. 5.

Νεοπτόλεμος, Neoptolemos

Lit. und Ausgaben:

Παγκρατιαστής, Der Pankratiast

Die Komödie wurde im Jahre 311 bei den Öffnet internen Link im aktuellen FensterStädtischen Dionysien im Öffnet internen Link im aktuellen FensterDionysostheater in Öffnet internen Link im aktuellen FensterAthen aufgeführt und erhielt den 4. Platz. Eine Komödie gleichen Titels stammt von Öffnet internen Link im aktuellen FensterAlexis.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterIG II2 2320 Z. 49.

Athenaios X (417B).

Lit. und Ausgaben:

Προιτίδες, Die Proitides

Proitides bedeutet: die Nachfahren des Proeteus. Dieser war Sohn der arkadischen Nymphe Abas und Bruder des Akrisios. Nach einer Heeresfolge beim lykischen König wurde Proiteus in Tiryns wieder zum König des argivischen Landes eingesetzt. Als Frau hatte er die Tochter des Königs von Lykien, als welche entweder Stheneboia (vgl. die gleichnamige Tragödie des Öffnet internen Link im aktuellen FensterEuripides) oder Anteia (Titel mehrerer Komödien, so auch des Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiphanes) genannt wird. Deren Töchter waren die Proitiden, deren außergewöhnliche Schönheit dazu führte, dass die männliche Jugend Griechenlands um sie freite. Die Gottlosigkeit der Töchter führte jedoch auch dazu, dass sie von Aphrodite oder anderen Göttern mit schwerer Strafe belegt wurden und das ganze Land in Mitleidenschaft zogen. Erst der Seher Melampos von Pylos konnte das Übel abwenden, wofür er sich als Lohn zwei Drittel der Königsherrschaft ausbedungen hatte und schließlich eine der Proitiden als Frau erhielt, eine andere - Lysippe - wurde mit Bias, dem Sohn des pylischen Königs Amythaon, vermählt.

'Proitides' ist daneben auch die Bezeichnung eines der 7 Tore Thebens, neben dem gemäß Pausanias das griechische Öffnet internen Link im aktuellen FensterTheater der Stadt lag. Zu den Sieben-gegen-Theben zählten auch Nachkommen der Proitides, namentlich Kapaneus. Spätestens seit Aischylos' Tragödie 'Öffnet internen Link im aktuellen FensterSieben-gegen-Theben' zählte dieser Stoff zu den meist behandelten bei den griechischen Tragikern.

Über den Inhalt des Komödie geht aus dem Athenaios-Fragment nicht viel hervor, die Stelle wird in einer Diskussion über die Bezeichnung von Trinkgefäßen zitiert und so dürfte sicherlich eine Gelageszene Teil der Komödie gewesen sein.

Athenaios XI 44 (472e).

Lit. und Ausgaben: Öffnet externen Link in neuem FensterL. Preller, Griechische Mythologie, II (Berlin 18753) 54-58 (zum Mythos des Proeteus); Öffnet externen Link in neuem FensterKock, CAF II 476

Φιλαῦλος, Der Aulos-Liebhaber

Athenaios XIII (587f; 563a)

Lit. und Ausgaben: