Clodius Aesopus war in der Zeit Ciceros einer der, wenn nicht d e r berühmteste Schauspieler Roms. Er trat als Tragödienschauspieler hervor und wurde oft in einem Atemzug mit seinem Zeitgenossen Roscius genannt, dem bekanntesten Komödienschauspieler der Zeit.
Quellen
Cicero, Tusculanen II 39; IV 55.
Cicero, ad Quintum fratrem I 2,4.
Cicero, pro Sestio 56 (120)-58 (123).
Cicero, de divinatione I 37 (80):
... Negat enim sine furore Democritus quemquam poetam magnum esse posse, quod idem dicit Plato. ... Equidem etiam in te saepe vidi et, ut ad leviora veniamus, in Aesopo, familiari tuo, tantum ardorem vultuum atque motuum, ut eum vis quaedam abstraxisse a sensu mentis videretur.
„ ... Niemand könne nämlich, sagt Demokrit, ohne Wahnsinn ein großer Dichter sein, und Platon behauptet das ebenfalls. ... Jedenfalls nahm ich oft auch bei dir, um zu Geringfügigerem zu kommen, bei deinem Freund Äsop ein solches Feuer im Gesichtsausdruck und in den Bewegungen wahr, dass man den Eindruck hatte, eine eigentümliche Gewalt habe den Vortragenden der normalen Tätigkeit seines Verstandes beraubt." (Übers. Chr. Schäublin)
Cicero, de officiis I 114.
Cicero, ad familiares VII 1,4.
Fronto, de eloquentia V 1 p.37.
Horaz, epistulae II 1,82:
„Über Blumen und Safran ergeht sich das Lustspiel des Atta:
Wollt ich bezweifeln, ob heut' noch zu Recht, schrien fast alle die Väter
Schande und Weh über mich, der ich wage, ein Stück zu bekritteln,
das schon der würd'ge Aesop, der gebildete Roscius einst spielten.” (Übers. M. Simon - W. Ritschel
Horaz, sat. II 3,239.
Macrobius, sat. II 10.
Plinius, nat. hist. IX 59; X 17.
Plutarch, Cicero 5:
„ ... Weil er nun aber - so heißt es - nicht weniger als Demosthenes im Vortrag noch unvollkommen war, ging er fleißig beim dem Komödienschauspieler Roscius und dem Tragödienschauspieler Aesopus in die Schule. Von diesem Aesopus erzählt man, er habe, als er einmal im Theater den 'Atreus' spielte, wie er auf Rache auf Thyest sinnt und ein Dichter plötzlich an ihm vorbeilief, außer sich in der Hitze der Leidenschaft mit dem Szepter nach ihm geschlagen und ihn getötet. ... " (Übers. nach K. Ziegler)
Quintilian, or. XI 3,111:
„ ... Stärker aber ist die Gefühlswirkung an den getrageneren Stellen, und deshalb war Roscius rascher, Aesopus gewichtiger, weil der eine Komödien, der andere Tragödien spielte.”
Valerius Maximus VIII 10,2 (franz. Übers.):
Q. autem Hortensius plurimum in corporis decoro motu repositum credens paene plus studii in eo[dem] elaborando quam in ipsa eloquentia adfectanda inpendit. itaque nescires utrum cupidius ad audiendum eum an ad spectandum concurreretur: sic verbis oratoris aspectus et rursus aspectui verba serviebant. constat Aesopum Rosciumque ludicrae artis peritissimos illo causas agente in corona frequenter adstitisse, ut foro petitos gestus in scaenam referrent.
„ ... Es ist daher auch bekannt, dass Aesopus und Roscius, die beiden erfahrensten Schauspieler, sich häufig unter den Zuschauern einfanden, wenn er in einer Rechtsangelegenheit auftrat, um die Gebärden, welche sie auf dem Forum erlernt hatten, auf der Bühne anzubringen.” (Übers. nach F. Hoffmann)
Valerius Maximus IX 1,2 (franz. Übers.).
Literatur
RE IV 1 (Stuttgart 1900) 67 s.v. Clodius Nr. 16 (Münzer).
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