Aristias war Sohn des Pratinas und stammte wie dieser aus Phlious. Seine genauen Lebensdaten sind nicht bekannt, doch wird er als Sohn des Pratinas um das Jahr 500 v.Chr. geboren sein. Er war Zeitgenosse des Aischylos, hinter dem er bei seinem ersten Auftritt im Jahre 467 v.Chr. einen zweiten Platz errang. Bekannt war er vor allem für seine Satyrspiele.
Testimonia
Aelian, h. a. VI 50.
Athenaios XV (686A).
Hypothesis Aisch. Sep.
Pap. Oxy. 2256.
Literatur und Ausgaben
Nauck, TGF 726-728.
RE II,1 (Stuttgart 1895) 899 s.v. Aristias Nr. 2 (Dieterich).
B. Gauly u.a. (Hrsg.), Musa tragica. Die griechische Tragödie von Thespis bis Ezechiel. Ausgewählte Zeugnisse und Fragmente griechisch und deutsch, Studienhefte zur Altertumswissenschaft, 16 (Göttingen 1991) 54-56.
R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 213-223.
weblinks:
Werke
Ἀνταῖος, Antaios
Es ist unklar, ob es sich bei diesem Stück um ein Satyrspiel oder eine Tragödie handelte. Tragödien dieses Titels sind von Archestratos und Phrynichos überliefert, ein Komödie des Titels von Antiphanes.
Lit. und Ausgaben: R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 223.
Ἀταλάντη, Atalante
Lit. und Ausgaben: R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 222-223.
Κῆρες, Keres
Lit. und Ausgaben: R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 214-217.
Κύκλωψ, Kyklops
Lit. und Ausgaben: R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 218-221.
Κωϕοῖ, Kophoi, Die Tumben/Tauben
Ein Satyrspiel des gleichen Titels ist von Sophokles bekannt, Komödien dieses Titels von Deinolochos und Apollophanes.
Aelian nat. VI 51.
Ausgaben und Lit.: R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 349-355 (Sigrid Scheurer - Ralf Krummeich).
Ὀρφεύς, Orpheus
Von dem Stück ist allein 1 Fragment erhalten, welches in seiner Deutung auf ein Satyrspiel oder einer Tragödie umstritten ist. Brommer erschloss aus Vasenbildern des 5. Jhs. v.Chr. die Existenz eines Satyrspiels, in dem es um Orpheus ging, doch kann ein solches - wenn es dieses tatsächlich gab - nicht zugewiesen werden. Von Aischylos wurde der Tod des Orpheus in den 'Bassarides' dargestellt, die in der römischen Kaiserzeit entscheidend für die Wiedergabe des Orpheus-Mythos in der Pantomime gewesen sein könnte. Antiphanes verfaßte eine Komödie des Titels 'Orpheus'. In der römischen Kaiserzeit wurde zudem die Episode des Orpheus als Kitharöde unter den wilden Tieren in einer Art von 'mythological reenactment' aufgeführt, sicherlich auch im Amphitheater. Letztere Episode beherrschte auch die derzeitige Bildwelt über den thrakischen Sänger.
Pollux IX 43:
„Ich hatte eine Palästra und eine glatte Laufbahn in der Nähe.”
Lit. und Ausgaben: Nauck, TGF 727 fr. 5; F. Brommer, Satyrspiele. Bilder griechischer Vasen (Berlin1959) 57; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 223.
Περσεύς, Perseus
Lit. und Ausgaben:
Τάνταλος, Tantalos
Aristias brachte dieses Stück seines Vater Pratinas im Jahre 467 v.Chr. auf die Bühne und belegt hiermit hinter Aischylos einen 2. Platz. Die Tragödie war Teil der Trilogie aus den 'Persern' und dem Satyrspiel 'Palaistai'.
Weitere griechische Tragödien des Titels 'Tantalos' sind von Aristarchos, Phrynichos und Sophokles bekannt. In der römischen Pantomime zählte der Stoff zum Standardrepertoire.
Lit. und Ausgaben: