Martial V 14,8:
Sedere primo solitus in gradu semper
tunc, cum liceret occupare, Nanneius
bis excitatus terque transtulit castra,
et inter ipsas paene tertius sellas
post Gaiumque Luciumque consedit.
Illinc cucullo prospicit caput tectus
oculoque ludos spectat indecens uno;
et hinc miser deiectus in viam transit,
subsellioque semifultus extremo
et male receptus altero genu iactat
equiti sedere Leitoque se stare.
„Gewohnt, immer in der ersten Reihe zu sitzen,
als es noch erlaubt war, dort Platz zu nehmen,
mußte Nanneius, zwei- oder dreimal aufgescheucht, sein Lager verlegen,
und ließ sich direkt zwischen den Stühlen förmlich als Dritter
hinter Gaius und Lucius nieder.
Von dort lugt er hervor, die Kapuze über den Kopf gezogen,
und schaut sich mit einem Auge - ein abstoßender Anblick - die Spiele an.
Von da vertrieben, begibt sich der elende Kerl auf den Gang hinaus,
und halb abgestützt auf dem äußersten Ende der Bank
und widerwillig akzeptiert, betont er vor den Rittern
mit dem einen Knie, dass er sitze, und vor Leïtus, dass er stehe."
Seneca, epistulae morales XI 84,10:
De choro dico quem veteres philosophi noverant: in commissionibus nostris plus cantorum est quam in theatris olim spectatorum fuit. Cum omnes vias ordo canentium implevit et cavea aeneatoribus cincta est et ex pulpito omne tibiarum genus organorumque consonuit, fit concentus ex dissonis....
"Von dem Chor spreche ich, den die alten Philosophen kannten. Bei unseren Aufführungen gibt es mehr Sänger als in den Theatern einst Zuschauer saßen: Wenn die Aufstellung der Sänger alle Gänge erfüllt, der Zuschauerraum von Hornbläsern umgeben ist und auf der Bühne alle Arten von Flöten und Instrumenten ertönen, entsteht ein harmonischer Klang aus unterschiedlichen Einzelstimmen. ..."