Trier, Muse Erato oder Terpsichore, Ausschnitt aus dem Musenmosaik aus der Johannisstraße.
Trier, Muse Melpomene, Ausschnitt aus dem Musenmosaik aus der Johannisstraße.
Trier, ornamentaler Ausschnitt aus dem Musenmosaik aus der Johannisstraße.

FO: Trier, Johannis-Straße 9 (ehemals 290c)

AO: Trier, RLM Inv. 826-830; Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.landesmuseum-trier.de/de/home.html

Beschreibung

Das Muster des gesamten Mosaikbodens ist nur in einer Zeichnung aus dem Jahre 1883 überliefert. Wegen des fragmentarischen Zustandes des Mosaiks konnten nur einzelne Felder geborgen werden.

Es handelt sich um ein sog. Rautensternsystem. In der Mitte steht als wichtigstes Motiv ein quadratisches Bildfeld, um das weitere vier achteckige Bilder gruppiert sind. Von der Figur des mittleren Bildfeldes ist nur noch ein Kopf kenntlich, der zur Darstellung einer Muse gehörte. Von den darum gruppierten achteckigen Bildfeldern haben sich zwei erhalten, die jeweils eine weitere sitzende Muse zeigen. Die eine hält eine Leier und stellt Erato oder Terpsichore dar, die andere hält eine tragische Maske und ist demzufolge Melpomene. Eine dritte nur noch in der zitierten Zeichnung überlieferte Muse hielt eine Flöte: Sie war also Euterpe. Von der vierten ist das Attribut unbekannt.

Die Auswahl der Musen konzentriert sich auf jene, die für die auf der Theaterbühne gezeigten Künste stehen. Das Mosaik wird zumeist in das 4. Jh. datiert.

Literatur

F. Hettner, Ausgrabungen römischer Alterthümer im Regierungsbezirk Trier im Jahre 1878, Bonner Jahrbücher 64, 1878, 111 f.

Öffnet externen Link in neuem FensterF. Hettner, Illustrierter Führer durch das Provinzialmuseum in  Trier (Tier 1903) 74 Nr. 165 a-d.

G. Lafaye - A. Blanchet, Inventaire des mosaïques de la Gaule et de l'Afrique, 1.2 Gaule (Paris 1909) N. 1224.

E. Krüger, Römische Mosaiken in Deutschland, Arch. Anz. 1933, 703 f. Abb. 23.

J. Steinhausen, Die Hochschulen im römischen Trier, in: Trier. Ein Zentrum abendländischer Kultur, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz (Neuß 1952) 42.

K. Parlasca, Römische Mosaiken in Deutschland, Römisch-Germanische Forschungen 23 (Berlin 1959) 61 f.; 75. 80. 92. 142 Taf. 58,1; 59,1; B2.

W. Binsfeld, in: Römer am Rhein. Ausstellung des Römisch-Germanischen Museums Köln 1967 (Köln 1967) 193 Nr. 7b.

G. Salies, Untersuchungen zu den geometrischen Gliederungsschemata römischer Mosaiken, Bonner Jahrbücher 174, 1974, 81 f. Nr. 339 Abb. 25.

E. Theophilidou, Die Musenmosaike der römischen Kaiserzeit, Trierer Zeitschr. 47, 1984, 275 ff.; 348 Nr. 42 Abb. 20a-b.

J. Lancha, Mosaïque et culture dans l’occident Romain (Ier–IVe s.). Bibliotheca archaeologica 20 (Rom 1997) 141 f. Taf. 63-64.

P. Hoffmann - J. Hupe - K. Goethert, Katalog der römischen Mosaike aus Trier und dem Umland, Trierer Grabungen und Forschungen, XVI (Trier 1999) 110 ff. Nr. 56 Taf. 21-22.

P. Hoffmann, Römische Mosaike im Rheinischen Landesmuseum Trier. Führer zur Dauerausstellung, Schriften des Rheinischen Landemuseums Trier, 16 (Trier 1999) 34-37 Nr. 7 Abb. 40-41.