Lampenrelief mit Darstellung einer Mimin, Köln RGM (Photo: R. Gogräfe)

Quellen

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSalvian, de gubernatione dei VI 39.

Beschreibung

Bislang ist kein Theater bekannt, ältere Vermutungen zu seiner Lokalisierung an der Martinsstraße zwischen Gürzenich und St. Maria im Kapitol haben sich durch Baubeobachtungen in den Jahren 1975/76 als falsch erwiesen. Aus der Herstellung von Theatermasken kann aber zumindest auf die Existenz eines Bühnenwesens geschlossen werden und das fragmentierte Steinrelief mit Darstellung einer scaenae frons kann zuversichtlich als weiterer Hinweis auf ein Theatergebäude am Ort interpretiert werden. Der Grabstein des Chorflötenspielers Rufus könnte ein weiterer Hinweis auf das Bühnenleben der Stadt sein. Die an anderer Stelle zusammengestellten Hinweise auf ein reiches Veranstaltungswesen von Gladiatorenkämpfen und Tierjagden lassen die Existenz einer geeigneten Architktur für ludi unterschiedlicher Art zwingend erscheinen, wofür allerdings auch ein Öffnet externen Link in neuem FensterCircus oder ein Öffnet externen Link in neuem FensterAmphitheater gedient haben kann. 

Literatur

P. La Baume, Das römische Köln, Bonner Jahrbücher 172, 1972, 286.

J. Bracker, Neue Entdeckungen zur Topographie und frühen Geschichte des römischen Köln, Jahrbuch d. Kölnischen Geschichtsvereins 45, 1974, 141-146.

Kölner Römerillustrierte 1, 1974, 77 Abb. 160-161 (J. Bracker).

Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern 37/1 (Mainz 1980) 76-77 (H. Hellenkemper).

G. Wolff, Das römisch-germanische Köln (Köln 1981) 31. 37. 151. 257.

H.-G. Horn (Hrsg.), Die Römer in Nordrhein-Westfalen (Stuttgart 1987) 224 Abb. 155-156.

H. Rose, Römische Terrakottamasken in Köln – zu Herstellung, Verbreitung und Verwendung eines charakteristischen Produktes, Kölner Jahrb. 32, 1999, 747-757.

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 215.

Fragment einer Reliefdarstellung von einer scaenae frons; Köln RGM (Photo: R. Gogräfe)

Darstellungen

Relief eines Bühnenmodells, RGMus Köln, Lü 764 a:

Lit.: W. Binsfeld, Ein Theater-Modell aus Köln, Kölner Jahrbuch 8, 1956/66, 44 f.; Kölner Römerillustrierte 1, 1974, 77 Abb. 160.

weblink:

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Köln, Grabstein des Chorflötisten Rufus, RGM Köln (Photo: R. Gogräfe)

Reflexe des Theaterlebens

Grabstein des Chorflötisten Rufus; CIL XIII 8343 = ILS 9344 = AE 1907, 179 = AE 1974, 442 ; AO: RGM Köln:

Memoriae
Ruphi natione Gr(a)eco
Mylasei choraul(a)e
qui vixit annos
XVI Dionysius
Asclepiades nati-
one Alexandri-
nus parens item
Atheneus bene m[e]-
renti de su[o]


„Zum Andenken an Rufus. Er war Grieche von Geburt, aus Mylasa, Chorflötist. Er lebte 16 Jahre, sein Vater war Dionysius Asclepiades, nach Herkunft Alexandriner und Bürger von Athen, hat seinem Sohn, dem Wohlverdienten, aus eigenen Mitteln den Grabstein setzen lassen." (Übers. nach Linfert-Reich)


Lit.: Kölner Römer Illustrierte 1, 1974, 128 Abb. 254 (D. Linfert-Reich); Die Römischen Steininschriften aus Köln (Köln 1975) 303; W. Faust, Die Grabstelen des 2. und 3. Jahrhunderts im Rheingebiet (Köln 1998) 117; B. und H. Galsterer, Die römischen Steininschriften aus Köln (Mainz 20102) 406.

Maskendarstellung einer Pantomime von einem Grabaufsatz; AO: RGM Köln Inv. 654:

Lit.: Kölner Römer Illustrierte 1, 1974, 134 Abb. 262 (D. Linfert-Reich).

Köln, Terracottamaske, Köln RGM (Photo: R. Gogräfe)
Terrakottamaske; AO: RGM Köln Inv. 3851: 

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