Maße
Dm cavea 130,4 m
Dm orchestra 34,76 m
Beschreibung
Das Theater ist den Hang des Pipet-Hügels gebaut, nur 50 m südlich entfernt liegt das Odeum mit um ca. 90° gedrehter Ausrichtung zum Theater. Über dem Scheitel des Theaters liegt die monumentale Terrasse eines Heiligtums: Beide - Theater und Heiligtum - lagen vermutlich in einer einheitlichen Achse und bildeten einen einheitlich monumentalen architektonischen Komplex.
Die cavea besteht aus 4 cunei in der ima cavea und je 10 cunei in der media und summa cavea. Von unten nach oben weisen die Ränge 12, 21 und 10 Sitzreihen auf. praecinctiones trennen die Ränge voneinander. Oberster Abschluß ist eine porticus in summa cavea, die über Treppen von einem Umgang über der summa cavea betreten werden kann und von außen über zwei breitere Treppen, die wohl auch dem Zugang der rangmäßig am geringsten eingestuften summa cavea diente. So kamen die dort sitzenden Zuschauer nicht mit den rangmäßig höheren in der media cavea in Berührung, geschweige denn mit den noch weiter unten sitzenden.
Über dem Scheitel der summa cavea befindet sich nach dem Vorbild des Pompeius-Theaters in Rom ein kleiner Tempel. Nach Formigé und Will gehören zu ihm stilisierte korinthische Kapitelle, auf deren Kalathos der Dreifuß des Apollon steht und deren Voluten in Form des Schlangenkörpers der delphischen Python gebildet sind. Hieraus wird darauf geschlossen, dass der Tempel und auch das Theater dem Apollo geweiht waren. Man sieht hierin eine Anspielung auf der Schutzgottheit von Kaiser Augustus, in dessen Regierungszeit der Bau aus stilistischen Gründen zumeist datiert wird. Vor dem Hintergrund einer solch bemerkenswerten Aufnahme von Symbolen augusteischer Bildpolitik sind auch die unten angeführten Karyatiden in Form von Kopien der Erechtheion-Koren, die als Gebälkträgerinnen der scaenae frons dienten, als weitere Beispiele dieser unter Augustus bewußt aufgenommenen Bauform zu sehen. Ein Weihung des Theaters an Apollo hat zusätzlich darin ihren Sinn, dass Apoll der Gott der Musen war, die nicht nur inhaltlich zum Theater gehören, sondern vielfach auch zur figürlichen Ausstattung von Theatern zählen. In neuerer Zeit wurde diese Schlußfolgerung allerdings relativiert, indem Terrer u.a. darauf hinwiesen, dass die Herkunft der fraglichen Kapitelle aus dem Theater unsicher sei bzw. nur einige Fragmente gesichert aus dem Theater stammen und die Gruppe insgesamt stilistisch inhomogen ist.
In den mittleren Rang gelangte man durch ein konzentrisch geführtes und überwölbtes ambulacrum, von dem aus 10 Radialtreppen auf die Zuschauersitze führten. Durch ein ähnliches Wegesystem gelangte man in die ima cavea, zu der auch 2 Treppen aus den aditus maximi führten. Von der Seite führten aditus maximi in die orchestra. Das Bühnengebäude war durch Basiliken flankiert, von denen aus man die Bühne betreten konnte und von denen aus schmale Treppen in den Wänden auf die Tribunalia über den aditus maximi führten. In der orchestra standen die Ehrensitze auf erhöhten Stufen. Die Front des pulpitum gliedert sich wie üblich durch einen Wechsel halbrunder und rechteckiger Nischen, in denen man sich einen oder mehrere Altäre sowie kleine Statuen vorzustellen hat. Seitlich führten Treppen über die Vorderseite des pulpitum auf die Bühne. Hinter dem pulpitum liegt das aulaeum mit 15 Paaren von Mastlöchern.
In der scaenae frons liegt die mittlere valva regia in einer halbrunden Nische, die seitliche valvae regiae in Rechtecknischen. Das postscaenium besteht aus mehreren Räumen, von denen in den seitlichen ein Treppenhaus in die oberen Etagen der scaenae frons führt. Vom Statuenschmuck der scaenae frons erhielten sich zahlreiche aussagekräftige Funde, s. u.
Das Theater wird zumeist in augusteische Zeit oder etwas später datiert, abweichend sind Vorschläge in die hadrianische und antoninische Epoche.
Bildergalerie
Ausstattung
Pulpitum-Reliefs mit Löwen, Panthern, Stieren, Kühen, Pferden und Hunden:
Die Fragmente des Frieses gehören unter das Bekrönungegsims von der Front des Pulpitums.Sie werden oben von einem abgewandelten Eierstab abgeschlossen. Diese Prozession der Tiere bewegte sich von beiden Seiten auf die Mitte der Pulpitumsfront bzw. deren mittlerer Nische zu. Dort wurde die Mittelnische hervorgehoben, indem deren Säulchen nicht mehr mit normalen Kapitellchen, sondern Silensmasken bekrönt waren.
Literatur: Espérandieu, Recueil I 416; E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, Suppléments XII (Paris 1947) 35 f. Nr. 8015; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 138; M.-P. Darblade-Audoin, Le décor sculpté des théâtres et odéons romains de la gaule, thèse de doctorat, Université Paris-Sorbonne (Paris IV) Paris 1998, I, 316-333; III Vienne, théâtre 6; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 192-196 Nr. 463-479.
Fragment eines Frieses, möglicherweise vom Wandsockel der scaenae frons; AO: Vienne, Musée archéologique R 2001-5-276:
Dargestellt ist ein Widder, den der linke Arm einer weitgehend zerstörten Figur umfaßt. Die rechte der Figur hält eine Opferschale empor, es ghandelt sich also um die Darstellung eines Opfers.
Literatur: E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, Suppléments XII (Paris 1947) 35 Nr. 8013 Taf. XLIII; Ch. Picard, Revue archéologique 1955, 59 ff. Abb. 4; R. Turcan, Les religions de l'Asie dans la vallée du Rhône, EPRO, 30 (Leiden 1972) 71; A. Pelletier, Les monuments figurées dans le sanctuaire métroaque de Vienne, EPRO, 83 (Leiden 1980) 41 Nr. 7; A. Pelletier, Vienne antique de la conquête romaineaux invasions alamanniques (IIe siècle avant-IIIe siècle après J.-C. (Roanne 1982) 434; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 138; R. Turcan, Un relief de Vienne, CRAI 1992, 93-102; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 119 f. Nr. 285 Taf. 196.
Fragment eines Frieses, möglicherweise vom Wandsockel der scaenae frons:
In der älteren Forschung wurde die männliche nackte Figur für einen Theseus bzw. Herakles oder einen Mysten der Kybele gehalten. Die vorgebliche hochgehaltene Keule oder Fackel erwies nach einem anpassenden Neufund jedoch als Pedum. Es handelt sich demnach um einen Satyr.
Literatur: E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, Suppléments XII (Paris 1947) 35 Nr. 8012 Taf. XLII; J. Formigé, Le théâtre romain de Vienne (Vienne 1950) 23 Abb. 23; Ch. Picard, Rev. arch. 1955, 59 ff. Abb. 5.; R. Turcan, Les religions d'Asie dans la vallée du Rhône, EPRO, 30 (Leiden 1972) 71; R. Turcan, CRAI 1992, 94 Abb. 1. 2-3; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 138; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 43 f. Nr. 87 Taf. 103.
Porträt-Statue des Antonia Minor; AO: Vienne, Musée archéologique inv. (275) 2001-5-146:
Weibliches Kopffragment mit Diadem. In der älteren Forschung wurde in dem Fragment der Kopf einer Karyatide gesehen, Künzl und Rosso erkannten hierin die divinisierte Darstellung der Antonia minor, der Mutter von Kaiser Claudius.
Literatur: E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, Suppléments XII (Paris 1947) 34 Nr. 8008 Taf. XLI; J. Formigé, Le théâtre romain de Vienne (Vienne 1950) 23 f. Abb. 20; Ch. Picard, Revue Archéologique 1952/1, 112-115; L. Pressouyre, Gallia 19, 1961, 259-261 Abb. 1-2; E. Schmidt, Geschichte der Karyatide, Beiträge zur Archäologie, 13 (Würzburg 1982) 104; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 129 f. Anm. 19; E. Künzl, Antonia Minor, Porträts und Porträt-Typen, Jahrb. RGZM 44, 1997, 441-495; E. Rosso, Un portrait d'Antonia Minor au théâtre de Vienne, Revue Archéologique 2000/2, 311-325; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 75 Nr. 146 Taf. 148; P. Gros, Gallia Narbonensis. Eine römische Provinz in Südfrankreich (Mainz 2008) 70.
Liegender Silen auf einem Weinschlauch; AO: verschollen:
Die Fundstelle des Silens ist unbekannt. Nach Analogbefunden wurde der Silen von Formigé mit einer Aufstellung vor einer der äußeren Pulpitumsnischen in Verbindung gebracht: vgl. Arles, Falerii. Die Zugehörigkeit zum Theater in Vienne ist jedoch völlig hypothetisch.
Lit.: N. Cochard, Recherches sur les antiquités de Vienne (1659) (Vienne 1846) 403; P. Rostaing, Antiquités de Vienne en Dauphiné et quelques autres villes de la même province, Bulletin de la Société des Amis de Vienne 19-20, 1923-24, 79 Taf. 17-18; M.A. Héron de Villefose, Le silène de Narbonne, Pro Alesia 1, 1906,38; ders., Le palais du miroir à Sainte-Colombe-lez-Vienne, CRAI 1907, 60; E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, III (Paris 1910) 407 f. Nr. 2616; 410 f. 2624; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 142; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 17 f. Nr. 37 Taf. 36.
Silen, auf einer Konsole sitzend; AO: verschollen:
Die Fundstelle des Silens ist unbekannt. Wie die obige Silensfigur wurde sie von Fuchs mit einer Aufstellung vor einer der äußeren Pulpitumsnischen in Verbindung gebracht. Die Statuette ist jedoch kein symmetrisches Pendant dazu und sitzt obendrein auf einer Konsole.
Lit.: E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, III (Paris 1910) 410 f. Nr. 2624; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 142; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 18 Nr. 38 Taf. 36.
Peplos-Figur
Die Figur wurde in der älteren Literatur für eine Kopie einer Kore des reichen Stils der klassischen Zeit vom Erechtheion auf der Athener Akropolis gehalten und als ein typisches Beispiel augusteischer Architektur und Symbolsprache betrachtet, wie sie sich auch am Augustusforum in Rom findet. Abgesehen davon sind sie auch zu anderen Zeiten als Trägerfiguren der Gebälke von scaenae frontes benutzt worden, ohne stets die bekanntesten Vertreterinnen dieser Gruppe - jene des Erechtheions - zu zitieren: vgl. Athen, Milet, Mylasa, Tralles und Vaison.
Neuere Untersuchungen erbrachten jedoch, dass es sich nicht um die Kopie einer Erechtheion-Kore handele und hier eher an die Statue einer matronalen Gottheit wie Juno oder Ceres zu denken sei. Die unteren Teile ähnlicher weiblicher Gewandfiguren wurden auch im Dionysos-Theater zu Athen gefunden.
Lit.: E. Espérandieu, Recueil général des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule romaine, Suppléments XII (Paris 1947) 34 Nr. 8007 Taf. XLI; Ch. Picard, Revue Archéologique 1952/1, 112-115; Ch. Picard, Les caryatides du théâtre de Vienne (Isère) et les caryatides monumentales des théâtres occidentaux, in: Anthemon, Scritti di archeologia e di antichità classiche in onore di Carlo Anti (Florenz 1955) 273-280 Taf. XXIV 2; Gallia 12, 1954, 463 f. Abb. 4; L. Pressonyre, Antiques du Musée de Vienne, Gallia 19, 1961, 259 ff.; A. Schmidt-Colinet, Antike Stützfiguren. Untersuchungen zu Typus und Bedeutung der menschengestaltigen Architekturstütze in der griechischen und römischen Kunst (Frankfurt 1977) 25; 220 W 14; M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 129 f. Taf. 60,4; F. Slavazzi, Italia verius quam provincia. Diffusione e funzioni delle copie di sculture greche nella Gallia Narbonensis (Perugia 1996) 200 f. Nr. 39 Abb. 37; E. Rosso, Un portrait d'Antonia minor au théâtre antique de Vienne, Revue archéologique 2000/2, 311-325 Abb. 2; D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 34-36 Nr. 71 Taf. 82-83.
Bild: commons.wikimedia.org/wiki/File:Théâtre_antique_de_Vienne._002.JPG
Gruppe des Orpheus mit den Tieren
Lit.:
Literatur
J. Formigé, Monuments romains, Congrès archéologique de France, 86 (Valence – Montélimar 1923) 33 f.
L. Friedländer, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms IV (Leipzig 19219-10) 251.
R. Lantier, Recherches archéologiques en Gaule, Gallia 5, 1947, 216.
P. Wuilleumier, Gallia 6, 1948, 224 f.
J. Formigé, RA 29-30, 1948, 382-386.
J. Formigé, Le théâtre romain de Vienne (Vienne 1950)
Ch. Picard, Les Caryatids du théâtre de Vienne et les caryatids monumentales des théâtres occidentaux, in : Anthemon, Scritti in onore de Carlo Anti (Florenz 1955) 273-280.
A. Bruhl, Gallia 12, 1954, 463 f.
A. Bruhl, Gallia 16, 1958, 377.
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H.-P. Eydoux, La France antique (Paris 1962) 148 Abb. 156.
A. Ducaroy - A. Audin, Le Rideau du scène du théâtre de Lyon, Gallia 18, 1960, 72-74.
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M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 129 ff.
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C. Courtois, Le bâtiment de scène dans les théâtres antiques de l'Italie et de la Sicile. Étude chronologique et typologique (Löwen 1989) 188. 191. 193.
P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, II (Rom 1994) 38-40 Abb.
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Th. Lobüscher, Tempel- und Theaterbau in den Tres Galliae und den germanischen Provinzen, Kölner Studien zur Archäologie in den römischen Provinzen 6 (Rahden 2002) 18.
R. G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 347 Abb.
D. Terrer u.a., Nouvel Espérandieu I. Recueil général des sculptures sur pierre de la Gaule, Vienne (Isère) (Paris 2003) 144-148 Nr. 331-337 Taf. 215-218 (Kapitelle); 181 Nr. 427 Taf. 251 (Architrav).
F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 252 Abb. 217.
Chr. Ertel – K.-S. Freyberger – H. von Hesberg, Das Theater und die Kultbezirke des römischen Byblos, Zeitschrift für Orient-Archäologie 1, 2008, 119.
P. Gros, Gallia Narbonensis. Eine römische Provinz in Südfrankreich (Mainz 2008) 70 ff. Abb. 57.
R. Gogräfe, Theater im römischen Reich. Bühne für Schauspieler, die Feiern des Imperiums und die Sponsoren des Reiches (Mainz 2013) 58 Abb. 38.
weblinks:
collections.bm-lyon.fr/BML_ViennePageSize=16
www.culture.gouv.fr/fr/arcnat/vienne/en/theatre31.htm
commons.wikimedia.org/wiki/Category:Théâtre_Antique_de_Vienne
commons.wikimedia.org/wiki/Category:Frise_du_pulpitum_Vienne
Veranstaltungen
Inschrift einer kollektiven Grablege der Schauspielertruppe des Valerius Asiaticus, CIL XII 1929; ILS 5205; AO: Vienne, Musée lapidaire:
scaenici
asiaticia-
ni et
qui in eo-
dem cor-
pore sunt
vivi sibi fe-
cerunt
Kommentar: Die scaenici Asiaticiani versteht man im Allgemeinen als eine Schauspielertruppe des D. Valerius Asiaticus. Dieser war vor dem Jahre 41 in Rom Suffektkonsul, im Jahre 46 ordentlicher Konsul und hatte familiäre Bindungen nach Vienne:
Cassius Dio LX 27,1-2:
„Am Ende jenen Jahres (46 n.Chr.) wurden Valerius Asiaticus, dieser zum zweiten Male, und Marcus Silanus Konsuln. Letzterer führte sein Amt das ganze Jahr über, für das er gewählt worden war. Asiaticus hingegen war zwar gewählt, ein Jahr lang seinen Dienst zu tun - was auch bei anderen der Fall war - blieb aber nicht bis ans Ende, sondern gab freiwillig sein Amt auf. (2) Das hatten auch einige andere getan, jedoch nur aus Armut. Die Ausgaben für die Zirkusspiele waren ja gewaltig gewachsen, da in der Regel 24 Wettrennen stattfanden. Asiaticus aber legte sein Amt gerade wegen seines Reichtums nieder, was auch zu seinem Tode führte." (Übers. nach O. Veh)
Lit.: RE 2. Reihe XIV/2 (Stuttgart 1948) 2341-2345 Nr. 106 (Weynand); M. Bonaria, Mim. Rom. Fragm. II (Genua 1956) 61. 173 Nr. 572; Y. Burnand, Chronologie des épitaphes romaines de Vienne, REA 63, 1961, 93 Taf. XXI 3; RE Suppl. 10 (Stuttgart 1965) 45 s.v. Asiaticiani (M. Bonaria); E. J. Jory, Associations of actors in Rome, Hermes 98, 1970, 242; R. Turcan, Les religions de l'Asie dans la vallée du Rhône (1972) 68; M. le Glay, Hercule et la iuventus Viennoise, in: Mosaique. Récueil des hommages à Henri Stern (Paris 1983) 265 ff.; H. Lavagne, MEFRA 83, 1971, 405-422, hier: 412; ders., Rome et les associations dionysiaques en Gaule, in: L’association dionysiaque dans les sociétés anciennes. Actes de la table ronde Rome 24-25 mai 1984, Coll. de l’École Francaise de Rome 89 (Rom 1986) 130-132; J. Blänsdorf, Das römische Theaterwesen der Kaiserzeit im Spiegel der Inschriften, in: J. Fugmann u.a. (Hrsg.), Theater, Theaterpraxis, Theaterkritik im kaiserzeitlichen Rom, Kolloquium anläßlich des 70. Geburtstages von Prof. Dr. Peter Lebrecht Schmidt 24./25. Juli 2003 Universität Konstanz (München/Leipzig 2004) 113; Z. Newby, Greek athletics in the Roman world (Oxford 2005) 78; E. Fertl, Von Musen, Miminnen, und leichten Mädchen. Die Schauspielerin in der römischen Antike, Blickpunkte 9 (Wien 2005) 78; G. Coulon – J.-C. Golvin, Voyage en Gaule (Arles – Paris 2006) 93.
weblink:
http://www.culture.gouv.fr/fr/arcnat/vienne/en/histoire51.htm
Inschrift des Pantomimen Hellas, CIL XII 1916:
Hellas
Pantomim(a) hic
quiecit
ann(orum) XIIII
Sotericus filiae
pi[ss(imae) fecit et]
s[ub asc(ia) dedic(avit)].
Lit.: H. Leppin, Histrionen (Bonn 1992) 247; J. Blänsdorf, Das römische Theaterwesen der Kaiserzeit im Spiegel der Inschriften, in: J. Fugmann u.a. (Hrsg.), Theater, Theaterpraxis, Theaterkritik im kaiserzeitlichen Rom, Kolloquium anläßlich des 70. Geburtstages von Prof. Dr. Peter Lebrecht Schmidt 24./25. Juli 2003 Universität Konstanz (München/Leipzig 2004) 109.