Quellen
Livius XXIV 38,8-39,4:
(Rede des Lucius Pinarius bei der Belagerung von Henna 214 v.Chr.) „ ... Euch aber, Mutter Ceres und Proserpina, und euch, ihr übrigen Götter der Ober- und Unterwelt, die ihr diese Stadt, diese euch geweihten Seen und Haine bewohnt, euch alle flehe ich an, uns nur dann willig und gnädig beizustehen, wenn wir zu diesem Plan greifen müssen, um uns vor der Tücke zu retten, nicht aber, um sie anzuwenden. Euch, Soldaten, würde ich noch eindringlicher ermahnen, wenn es ein Kampf gegen Bewaffnete würde. So aber werdet ihr waffenlose, ahnungslose Menschen hinmorden, bis ihr dessen satt seid. Auch das Lager des Konsuls (d.i. Marcellus) ist in der Nähe, damit ihr von Himilko und den Karthagern nichts zu fürchten braucht."
Nach dieser ermunternden Rede gingen sie auseinander und stärkten sich. Am folgenden Tage wurden diese hier, jene dort aufgestellt, um die Wege zu besetzen und die Ausgänge zu sperren. Der größte Teil stand oberhalb des Theaters und in dessen Umgebung; sie waren schon vorher an das Zuschauen bei Volksversammlungen gewöhnt. Der römische Kommandant wurde dem Volk von den Beamten vorgestellt und brachte seine Behauptung vor, nur der Konsul, nicht er, habe in dieser Angelegenheit zu entscheiden und zu verfügen. Und dazu äußerte er das meiste, was er bereits am Vortag gesagt hatte. Zuerst verlangten sie allmählich und schon zahlreicher, dann aber bereits einstimmig alle, man solle die Schlüssel herausgeben. Als er noch unschlüssig blieb und zögerte, drohten sie ihm trotzig und wollten sich scheinbar vor äußerster Gewalt nicht zurückschrecken lassen. Da gab der Kommandant das vereinbarte Zeichen mit der Toga. Die Soldaten waren längst darauf gefaßt und bereit und fielen teils schreiend der Versammlung von oben in den Rücken oder stellten sich in dichten Scharen an den Ausgängen des Theaters in den Weg. Die Bewohner von Henna, im Zuschauerraum eingeschlossen, wurden niedergeschlagen und stürzten in Haufen übereinander, nicht nur durch das Gemetzel, sondern auch auf der Flucht. ... So wurde Henna durch eine schlimme oder notwendige Maßnahme gehalten." (Übers. J. Feix)
Diodor XXXIV 2,14:
Maße
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Beschreibung
Das Theater des Ortes ist allein aus der historischen Überlieferung bekannt.
Literatur
P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, II (Rom 1996) 445.
G. Tosi, Gli edifici per spettacoli nell’Italia romana (Rom 2003) 600 f.
Le architetture teatrali in Sicilia, Il convegno internazionale di studi - la materia e i segni della storia. Teatri antichi nell'area del Mediterraneo, Siracusa 13-17 Ottobre 2004 (DVD).
F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 187.
Veranstaltungen
Literatur: L. Polacco, Rites des saisons et drames sacres chez les Grecs, in: P. Ghiron-Bistagne (Hrsg.), Anthropologie et Théâtre antique, Actes de colloque international de Montpellier 6-8 mars 1986 (Montpellier 1987) 13.