Die römische Komödie nach griechischen Vorbildern wurde palliata genannt, nach dem lateinischen Ausdruck pallium für Himation, den griechischen Mantel. Im Unterschied dazu wurde die lateinische Komödie im römischen Umfeld Öffnet internen Link im aktuellen Fenstertogata genannt.

Als Vorbilder wurden griechische Dichter der Neuen Komödie herangezogen, namentlich Öffnet internen Link im aktuellen FensterMenander, Öffnet internen Link im aktuellen FensterDiphilos, Philemon und Apollodoros von Gela. In den Handlungen geht es meist um die unstandesgemäße Liebe eines jungen Mannes zu einer Hetäre oder einem jungen Mädchen, das sich schließlich als attische Bürgerin zu erkennen gibt. In der Auseinandersetzung mit den Gegnern dieser Verbindung - Vater, Kuppler, Soldat - hilft dem jungen Mann ein Sklave. Die Aufführungen kommen ohne einen Chor aus, die Sprech- und Gesangsverse werden von der Flöte begleitet.

Literatur: G.E. Duckworth, The Nature of Roman Comedy (1952); A. Thierfelder, Römische Komödie, Gymnasium 63, 1956; A. Traina, Comoedia, Antologie della Palliata (1960); K. Gaiser, Zur Eigenart der römischen Komödie, in: ANRW I 2 (1972) 1027-1113; E. Lefèvre, Die römische Komödie, in: M. Fuhrmann (Hrsg.), Neues Handbuch der Literaturwissenschaft, III. Römische Literatur (Frankfurt a. M. 1974) 33-62; E. Lefèvre, Das römische Drama (1978); D. Constan, Roman Comedy (1983); Der Neue Pauly, 9 (2000) 200 f. s.v. Palliata (J. Blänsdorf).

Quellen

Diomedes, ars grammatica III 489,16-18:

togatae fabulae dicuntur quae scriptae sunt secundum ritus et habitum hominum togatorum, id est Romanorum (toga namque Romana est), sicut Graecas fabulas ab habitu aeque palliatas Varro ait nominari.

Gellius XV 24:

SEDIGITUS in libro quem scripsit De Poetis, quid de his sentiat qui comoedias fecerunt, et quem ex omnibus praestare ceteris putet, ac deinceps quo quemque in loco et honore ponat, his versibus suis demonstrate:

Multós incertos cértare hanc rem vidimus,
Palmám poetae cómico cui déferant.
Eum méo iudicio errórem dissolvám tibi,
Ut, cóntra si quis séntiat, nihil séntiat.
Caecílio palmam Státio do mimico.
Plautús secundus facile exuperat céteros.
Dein Naévius, qui férvet, pretio in tértiost.
Si erit, quod quarto détur, dabitur Licinio.
Post insequi Licinium facio Atilium.
In séxto consequétur hos Teréntius,
Turpílius septimúm, Trabea octavum óptinet,
Nonó loco esse fácile facio Lúscium.
Decimum áddo causa antiquitatis ÉEnnium.

„Sedigitus sagt in seinem Buch welches er über die Dichter schrieb, ganz unverhohlen, wie er über diejenigen urteilt, die Verfasser von lateinischen Komödien waren und welchen er dem Werte nach unter ihnen von allen Übrigen für vorzüglicher hält, außerdem welchen Ehrenplatz er jedem Einzelnen zugesteht, und gibt uns in folgendem Wortlaut seines poetischen kanons dies klar zu verstehen:

Sehr viele seh' ich schwanken über diesen Punkt,
Wem man im Lustspiel reichen soll den Ehrenpreis.
Den Knoten, werd ich nicht getäuschet, lös' ich dir,
So dass, wer anders meinen will, nichts meinen soll.
Die Palme geb' ich dem Caecilius Statius;
Der Zweit' ist Plautus, der all' andre übertrifft;
Der dritte Preis dem Nävius für seine Glut.
Giebt's einen Vierten, ihn empfängt Licinius;
Nach diesem lass' ich folgen den Attilius;
Am sechsten Platze folget dann Terentius;
Turpilius hat den siebenten, den achten Trabea;
Als Neunten setz' ich unbedenklich Luscius;
Als Zehnten nenn' ich Alters halber Ennius."

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://en.wikipedia.org/wiki/Fabula_palliata

Darstellungen

Öffnet internen Link im aktuellen FensterTerracottafigur aus Pompeji; AO: Neapel, MN 22249.